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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 27

1889 - München : Franz
Justinian und das Ende des Wandalenreiches. 27 allem den ketzerischen" Arianer sahen, erzhlten sich, da ihn zuletzt der Teufel auf einer Jagd durch ein Hllenro und einen Hirsch berckt und zu sich genommen habe. Bei ihnen fand die Vershnungspolitik Theodorichs berhaupt wenig Dank, und so sah sich Theodorich, um Verschwrungen zur Anbahnung der byzantinischen Herrschaft zu be-gegnen, im letzten Teile seiner Regierung zu hrteren Maregeln ge-ntigt. Leider lie er sich dabei auch zur ungerechten Hinrichtung der Senatoren Bothius und Symmachns hinreien und befleckte dadurch Boethius. das Ende seiner sonst so segensreichen Regierung, wie er deren Beginn durch die treulose Ermordung Odoakers geschndet hatte. Nach dem Tode Theodorichs des Groen (526) ging sein Reich durch Streitig-keiten in der kniglichen Familie wie durch die fortdauernd feindselige Stellung der rmischen Bevlkerung einem raschen Verfall entgegen, bis ihm das wieder erstarkte byzantinische Reich ein Ende bereitete. Justinian um 555. Das ostrmische Reich, das durch Theodosius 395 fr immer vom Das byzanti-westlichen abgetrennt worden war, erlebte unter den nchsten Nachfolgern ni^e 3ieic^ dieses letzten tchtigen Kaisers hnliche traurige Zeiten, wie das west-rmische. Von der Donau her durch Goten, Hunnen, Slaven und Bulgaren, in Asien vom neupersischen Reich (der Sassaniden) fortwhrend bedroht, im Innern durch religises wie politisches Parteikmpfe und die Unbotmigkeit der charakterlosen Bevlkerung der Hauptstadt er-schlittert und oft von weibisch schwachen Kaisern regiert, htte es ebenso rasch wie das westrmische zu Grunde gehen mssen, wenn nicht doch auch tchtige Herrscher auf den Thron gelangt wren. Unter diesen ist der bedeutendste Justinian (527565), der das byzantinische Reich vor- Justinian. bergehend wieder auf eine achtunggebietende Hhe brachte. Er gelangte so ziemlich zur selben Zeit zur Regierung, als Theodorich der Groe starb. Seine Thtigkeit im Innern war vor allem auf die Ordnung der Rechtsverhltnisse gerichtet. Deshalb lie er um 530 durch die bedeutendsten Juristen seines Reiches die vorhandenen Rechtsbestimmungen aus der Zeit frherer rmischer Kaiser wie der Republik in Einklang bringen und in ein groes Werk, das Corpus Juris, sammeln, das heute Corpus juris, noch die Grundlage des Rechtsstudiums auf unseren Universitten bildet. Prachtliebend, wie er war, baute Justinian ferner die bei einem Auf-stand in Flammen aufgegangene Sophienkirche Konstantins weit Herr-Sophienkirche, licher wieder auf, so da er nach Vollendung dieses imposanten, noch heute vorhandenen Kuppelbaues in die Worte ausbrach: Solomon, ich habe dich besiegt!" Die in China heimische Seidenkultur fhrte er auch Seidenzucht, in sein Reich ein, indem er zwei Mnche, die aus China znrckgekehrt x) So wirkte der Streit zwischen Arianismus und Athanasianismus, in welchem die Kaiser fter zwischen den beiden Bekenntnissen schwankten, verderblich; spter rief die Frage, ob es zulssig sei. von Gott, den Engeln und Heiligen Abbildungen zu machen, den langwierigen Bilderstreit hervor. 2) Die Zuschauer in der Rennbahn von Konstantinopel teilten sich in die Partei der Grnen" und der Blauen," die sich oft blutige Straenkmpfe lieferten. Bei einem derselben, dem Nikaausstand, verbrannte die von Konstantin erbaute Sophien-kirche.
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