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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 40

1889 - München : Franz
40 Italien und die Langobarden, Rom und der Papst. Von den Langobarden erobert, ohne da es diesen gelang, die griechische Herrschaft auf der ganzen Halbinsel zu strzen. Denn während sie selbst in Unteritalien die Herzogtmer Spoleto und Benevent grndeten, behaupteten sich die Byzantiner in Venedig, in dem nun allein Exarchat" genannten Kstenstrich von der Pomndung bis Ancona, in Genua, Rom, Neapel und den zwei sditalischen Halbinseln, fr welche sich jetzt die Bezeichnungen Apulieu und Calabrien festsetzten. Politische Lage Wenn auch die Langobarden ein tapferes Volk waren und ihr 0m5' Hauptziel, die Eroberung von ganz Italien nie aufgaben, so standen doch zwei Umstnde der Erreichung des letzteren sehr im Wege: einmal waren die arianischen Langobarden bei den athanasianischen oder rmisch-katholischen Eingeborenen Italiens verhat, dann wurden sie selbst durch ziemlich hufige Thronstreitigkeiten zur Unterbrechung ihrer Kmpfe gegen die Byzantiner gentigt. Umgekehrt hatten auch die letzteren fo sehr mit der Abwehr der Perser und spter der Araber im Orient zu thun, da sie ihren italienischen Besitzungen oft nur sehr unzureichenden Schutz gewhren konnten und deshalb auch wichtige Städte und Kstenstriche, wie Genua mit Ligurieu und Raveuna mit dem Exarchat (cm die Langobarden) verloren. In diesen Zeiten allgemeinen Schwankens gehrte die Stadt Rom zwar noch dem Namen nach zum ostrmischen oder griechischen Reich, in der That war sie und gerade wenn mchtige Feinde drohten sich selbst berlassen. So war es schon in der letzten Periode des westrmischen Reiches gewesen, als elende Kaiser, wie Honorius und Valentinian, ihre Person bei jeder Gefahr in das feste Ravenna retteten, die berhmteste Stadt ihres Reiches aber Feinden ^ ur Plnderung berlieen. In solcher Lage boten einzelne bedeutende ^deutuna"de<s ^mier auf dem ppstlichen Stuhl allein Trost und Hoffnung auf Papsttums. Hilft und brachten dadurch das Papsttum auch zu einer gewissen Welt-liehet! oder politischen Bedeutung in der von ihren eigentlichen Gebietern vernachlssigten Stadt. So hatte schon Leo I. der Groe (um 444) bei Attila und Geiserich nicht ohne Erfolg fr Rom gebeten. Um 600 lebte Gregor I. der Groe, ein in vieler Hinsicht ausgezeichneter Papst. Er gab noch als rmischer Senator den Ansto zur Christianisierung der Angelsachsen, nahm die bisher arianischen Westgoten in die Gemeinschaft der rmischen Kirche auf und bahnte durch feine Freundschaft mit Theodo-linde, einer bayrischen Prinzessin, welche die Gemahlin des Langobarden-knigs Antharis *) wurde und noch als Witwe die Herrschaft der die Langobarden behielt, die Katholisieruug derselben an. Dieser Knigin schenkte Gregor I. die sog. eiserne Krone, ein aus Goldplatten bestehendes Diadem, das innen mit einem Eisenreifen zusammengeschmiedet ist, welch letzterer nach der Legende2) aus einem Nagel vom Kreuz Christi gefertigt sein soll. Aber auch nachdem die Langobarden dem rmischen Bekenntnis zugefhrt waren, gaben sie ihren Lieblingsgedanken, ganz Italien, also auch Rom, zu gewinnen, nicht auf. Da diese Stadt von Byzanz nun keine Hilfe zu gewrtigen hatte, von der Landete aber durch die Lango-barden, von der See durch die der Sizilien, Sardinien und Korsika 1) Anmutige Sage von seiner Brautwerbung. 2) - kirchliche Sage. Die eiserne Krone" jetzt noch im Domschatz zu Monza.
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