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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 87

1889 - München : Franz
Das Lehenswesen und der zweite Jtalienerzug Konrads Ii. 87 Zur Zeit Kaiser Konrads Ii. herrschte nun unter den Valvassoren Lehensgesetz der Lombardei eine arge Mistimmung gegen ihre Lehensherren, beson- ęra* J1-ders gegen die Bischfe, die ja seit den Ottonen auch Lehenstrger des Reichs geworden waren und auch ihrerseits Lehen vergaben. Es war schon zum offenen Krieg zwischen ihnen und dem Erzbischos Aribert von Mailand gekommen, und laut verlangten die Valvassoren nach einem geschriebenen Gesetze, das ihre Rechte schtze, als Konrad zum zweiten-mal nach Italien zog, um Frieden zu stifteu. Er hatte allen Grund, sich der Sache der Valvassoren anzunehmen, da ihm einerseits die zweite Emprung des Herzogs Ernst einst den Wert der reichstreuen Gesinnung der kleinen Vasallen gezeigt hatte*), andrerseits Aribert von Mailand in seinem bermute sich nicht einmal dem schiedsrichterlichen Spruche des Kaisers fgen wollte. So erlie er denn (der beim Aufbruch aus Deutschland gesprochen: Hungert Italien nach Gesetzen, so will ich es mit Gesetzen sttigen") 1137 ein wichtiges Lehensgesetz fr Italien, wonach den "Valvassoren Erblichkeit ihrer Lehen im Mannesstamm, Ge-richte aus ihres Gleichen und Berufung von diesen an den Kaiser gewhrt wurden. Dafr stellten sich dieselben auf die Seite des Kaisers, als dieser gegen den widerspenstigen Aribert das Schwert ziehen mute. Damals bewaffnete Aribert die Mailnder Bevlkerung und gab dieser stdtischen Miliz das berhmte Earroceio zum Feldzeichen, einen Wagen mit einem Mastbaum, an dessen Mitte ein Kruzifix angebracht war, während von der goldenen Kugel an der Spitze zwei weie Flaggen herabwehten. Ehe brigens der Kampf gegen Aribert noch zu Ende war, riefen Normannen in den Kaiser die Verhltnisse Unteritaliens dahin ab. Dort hatten die Unteritalien, schwer heimgesuchten Eingeborenen (schon 1016) im Kampfe gegen die Araber und Griechen franzsische Normannen zu Hilfe gerufen, die das schne Land auf ihren Pilgerfahrten zum heiligen Grab keimen gelernt hatten. Seitdem strmten immer mehr dieser abenteuerlustigen Ritter dahin, und 1030 hatte einer ihrer Fhrer (Rainulf) das erste Gebiet daselbst zwischen Neapel und Eapna erworben und darauf die Burg Averfa gegrndet. Ihn belehnte nun Kaiser Konrad Ii. nachtrglich mit diesem Territorium als der Grafschaft Aversa (1038). Als der Kampf gegen Aribert sich in die Lnge zog und das sd-liche Klima Seuchen hervorrief, kehrte Konrad Ii. nach Deutschland zurck, um sich sein Heer erholen zu lassen. Ehe er jedoch zum entscheidenden Kampfe gegen den Mailnder Erzbischos wieder nach Italien ziehen konnte, starb er zu Utrecht 1039 und wurde im Speierer Dom beigesetzt. Aribert kam uun nach Deutschland und erhielt von dem iteitett Trger der Krone Frieden und Begnadigung. 1) Als Ernst 1027 sich dem Kaiser in Ulm stellen sollte, erschien er zwar, aber mit einem zahlreichen Gefolge von Vasallen, die er bei der ihm geschworenen Treue aufforderte, ihn nicht zu verlassen; aber sie antworteten ihm: Wir wollen nicht leugnen, da wir Euch Treue gelobten gegen Alle, mit Ausnahme dessen, der uns Euch gegeben hat, unser König und Kaiser. Wir wollen Euch in allem gehorchen, was Ihr Ehrbares und Gerechtes von uns fordert; wenn Ihr aber das Gegenteil wollt, so werden wir freiwillig dahin zurckkehren, von wo wir bedingungsweise zu Euch gekommen sind!" Daraufhin hatte sich Ernst dem Kaiser auf Gnade und Ungnade ergeben mssen.
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