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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 88

1889 - München : Franz
88 Heinrich Iii. 10391056. Heinrich Iii. 1039-1056. Es scheint Konrads letztes und grtes Ziel gewesen zu sein, Deutschland in eine vollstndige Erbmonarchie zu verwandeln; wenigstens legte er diejenige Gewalt im Reiche, die dem erblichen Knigtum immer wiederstrebte und am gefhrlichsten war, die herzogliche, dadurch lahm, da er jedes zur Erledigung kommende Herzogtum seinem zum Nach-folger bestimmten Sohne gab. So vereinigte dieser allmhlich in sich die Herzogsgewalt in Bayern, Schwaben und Franken und ward uoch zu Lebzeiten seines Vaters zum König von Deutschland und zu dem von Burgund gekrnt. Da einige Wochen nach Konrads Ii. Tode auch sein Vetter Konrad der Jngere kinderlos starb, wodurch dessen Herzog-tnm Krnten erledigt wurde, beherrschte der neue König gleich bei feinem Regierungsantritt den ganzen Sden Deutschlands unmittelbar und hatte nur in Sachsen und Lothringen Herzoge zwischen sich und den dortigen Volksstmmen. Schon daraus erklrt sich zum Teil, warum gerade unter Heinrich Iii. die knigliche Gewalt ihren Hhepunkt erreichte. Aber nicht blo mich Innen steht Heinrich mchtiger da, als je ein deutscher König vor ihm oder nach ihm, auch uoch aueu wute er die An-sprche des mittelalterlichen Kaisertums mehr als alle seine Vorgnger und Nachfolger zur Geltung zu bringen. Gleich zu Anfang feiner Regierung gab ihm besonders der Osten Anla zum Einschreiten. hnlich wie nach dem Tode Ottos Iii. der Polenherzog (Boleslaw) der das Wendenland und Bhmen hergefallen Bretislaw von war, um ein von Deutschland unabhngiges groslavisches Reich zu ^oymen. grnden, was nur durch die Feldzge Heinrichs Ii. und Konrads Ii. gegen Polen verhindert worden war, so fiel auf die Kunde vom Ab-leben Konrads Ii. der Bhmenherzog Bretislaw der das durch die letzten Kriege geschwchte Polen her und nahm im Sturme Krakau, Posen und Gnesen, woraus er die Gebeine des hl. Adalbert nach Prag bringen lie. Die Absichten Bretislaws gingen auf nichts geringeres, als was einst Boleslaw der Glorreiche angestrebt, die Errichtung eines groslavischen Reiches^), aber nicht Polen, sondern Bhmen sollte jetzt der Mittelpunkt werden. Das zeigte Bretislaw deutlich, als er nach berfhrung des hl. Adalbert nach Prag sich beim Papste durch Gesandte um Erhhung des dortigen Bistums zu einem Erzbistum bewarb. Dadurch wre Prag geradeso von seiner Unterordnung unter den Mainzer Erzstuhl gelst worden, wie einst durch Otto Iii. Gnesen von Magdeburg und damit die ganze polnische Kirche von Deutschland unabhngig gemacht worden war. Der kirchlichen Sonderstellung war aber damals in Polen bald auch die politische Losreiung vom Reiche gefolgt; dasselbe drohte nun auch in Bhmen. Deshalb nahm sich Heinrich Iii. geradeso der Rechte des Mainzer Erzstnhls Prag gegenber beim Papste, wie der Hoheit des Reiches dem Bhmenherzog gegenber an und be-kriegte Bretislaw in zwei Feldzgen, auf deren zweitem ein deutsches Heer von Meien und eines der den Bhmerwald bis nach Prag vor-drangen. Nun unterwarf sich Bretislaw und erschien 1041 am Hoflager *) Vgl. Swatopluk von Mhren um 888!
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