1889 -
München
: Franz
- Autor: Stöckel, Hermann
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt, Selbstunterricht
- Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Jungen
128 Der dritte Kreuzzug 1189-1192.
Vermhlung Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als Barbarossas Heinrichs mit ltester, von den Fürsten schon zum Nachfolger erkorener Sohn Heinrich U86.?e die Erbprinzessin des normannischen Knigreiches von Neapel und Sizilien (Konstanzia) zur Gemahlin nahm. Die jetzt mit dem Kaiser ausgeshnten Mailnder hatten selbst um die Ehre gebeten, da die Vermhlung in den Mauern ihrer neu erstandenen Stadt abgehalten wurde 1186.
Der dritte Kreuzzug 11891192.
Barbarossa hatte schon ein bejahrtes und thatenreiches Leben hinter sich, als ihn die Lage des heiligen Landes noch zu einem Kreuzzug bestimmte. Saladin er- Dort war nmlich das Knigreich Jerusalem durch die unbesonnene Treu-6ert 3?*"s losigkeit eines franzsischen Ritters, Rainald von Chatillon, in den Unter-em '' gang gestrzt worden. Rings vom Gebiete des mchtigen Sultans Saladin von gypten umgeben, harte es nmlich einen Waffenstillstand mit diesem geschlossen, wonach friedlichen Reisenden der Durchzug durch die beiderseitigen Besitzungen gestattet sein sollte. Als nun die Mutter des Sultans einst durch christliches Gebiet zog, wurde sie von Rainald berfallen und ihrer Habe beraubt. Nun griff Saladin das Reich Jerusalem an, besiegte dessen König, der selbst gefangen wurde, in einer Schlacht am See Genesaret und nahm Jerusalem ein 1187. Gromtig, wie er war, schndete er seinen Sieg nicht durch eine Vergeltung der Blutthat von 1099, ja beschenkte sogar in seiner Freigebigkeit die Familien der in der Schlacht Gefallenen. Nur den Vertragsbrchigen Rainald, der auch gefangen worden, stie er mit eigener Hand nieder.
Der dritte Die Kunde vom Falle Jerusalems rief im Abendlande die schmerz-Kreuzzug. ftchstc Aufregung hervor. Die drei mchtigsten Fürsten der Christenheit, der Kaiser und die Könige Philipp Ii., Augustus von Frankreich und Richard Lwenherz von England rsteten zu einem neuen Kreuzzug. Dieser versprach um so mehr Erfolg, als Friedrich im Gegensatze zu der bisherigen Gepflogenheit, nach welcher sich auch Pilger, ja Frauen und Kinder einer Kreuzfahrt angeschlossen, nur streitbare Männer mitnahm und in diesem Heere (von 50,000 Rittern und ebensovielen Fuknechten) musterhafte Ordnung hielt. Von Regensburg aus drang er durch Ungarn und das byzantinische Reich in Kleinasien ein, besiegte den Sultan von Jkonium vor den Mauern seiner Hauptstadt, die erstrmt wurde, und Barbarossas gelangte bis nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flusse Tod 1190. Saleph (dem alten Kalykadnus), wie berichtet wird, beim Baden oder nach anderen Erzhlungen, als er den bergang seines Heeres der eine schmale Brcke nicht abwarten wollte und durch das Wasser auf die andere Seite zu reiten suchte. An die Spitze des deutschen Kreuzheeres trat nun sein Sohn, der Herzog Friedrich von Schwaben, der dasselbe bis vor die Stadt Akkon fhrte, die schon von der Ritterschaft des zerstrten Knigreichs Jerusalem belagert wurde. Als im Lager vor Akkon Seuchen ausbrachen, stiftete Friedrich einen Verein zur Krankenpflege, Der Deutsch- ans welchem der Deutschherrenorden hervorgegangen, starb aber ..selbst herrnorden, noch vor Einnahme der Stadt, worauf der Herzog Leopold von Oster-reich die Fhrung des schon sehr zusammengeschmolzenen deutschen Heeres bernahm. Unterdessen waren auch die beiden Könige Philipp und