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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 131

1889 - München : Franz
Heinrichs Vi. letzte Plne. 131 er 1194 zum zweitenmal nach Unteritalien, wo der ritterliche Tankred unterdessen gestorben und sein Sohn Wilhelm, noch ein Kind, ihm ge-folgt war. Rasch nahm nun Heinrich das Knigreich Neapel und Si-zilien ein und lie den jungen Gegenknig, der in seine Gewalt geriet, mit seinen Geschwistern und seiner Mutter nach Deutschland abfhren. Als eine Verschwrung gegen ihn entdeckt wurde, bestrafte er deren Teilnehmer mit unmenschlicher Hrte, indem er einige hngen, andere blenden, in die Erde vergraben oder verbrennen lie. Dadurch schreckte er freilich seine neuen Unterthanen so, da seine Herrschaft in Unter-italien nun sicher stand. Aber die Greuel waren so arg. da ihm der Papst (der Lehensherr des normannischen Knigreichs), der damals auch wegen der Verfgung Heinrichs der die Mathildischen Gter ungehalten war, schon mit dem Banne drohte. Heinrichs Vi. letzte Plne. Nun kehrte Heinrich Vi. wieder nach Deutschland zurck. Als sein versuch, alter Widersacher Heinrich der Lwe (1195) gestorben war, trat ^ der Erbreich Kaiser mit einem groartigen Plane zur Umbildung der Reichsverfassung hervor, der allem schon sein Herrschergenie bekundet. Heinrich sah, da die Einrichtung des Wahlreiches eine stetige und zielbewute politische Entwicklung Deutschlands hemmte, und machte den Fürsten auf eiuem Reichstage zu Wrzburg 1196 den Vorschlag, die Krone in seinem Hause fr erblich zu erklären. Dafr bot er den weltlichen Fürsten die unbedingte Erblichkeit aller Lehen auch in weiblicher Linie an und er-klrte sich den geistlichen Fürsten gegenber bereit, auf das Spolien-recht'), wonach dem König die bewegliche Habe eines verstorbenen Prlaten zufiel, verzichten zu wollen. Auerdem versprach er in diesem Falle sein Erbreich Neapel und Sizilien unmittelbar mit Deutschland zu vereinigen. Obwohl er schon 52 Fürsten gewonnen hatte, scheiterte sein Vorschlag doch an dem Widerstande der schsischen und einiger geistlichen Fürsten. Deutschland blieb ein Wahlreich, sollte aber gleich nach dem frhen Tode seines staatsklugen Kaisers erfahren, welchen inneren Erschtterungen ein Staat mit solcher Verfassung ausgesetzt ist. Heinrich begab sich 1197 abermals nach Italien. Er trug sich mit den groartigsten Plnen, die alle die Erhhung der kaiserlichen Macht und die Ausbreitung des Reiches zum Ziele hatten. Eben betrieb er einen Kreuzzug und plante die Eroberung des byzantinischen Reiches, um als wahrer rmischer Kaiser im Osten wie im Westen zu gebieten; da jagte er eines Tages in den Wldern am tna und zog sich durch einen kalten Trunk, den er in der Erhitzung zu sich genommen ein heftiges Fieber zu, dem er (erst 32 Jahre alt) rasch erlag. Seine Leiche wurde zu Palermo beigesetzt2). *) spolia (im klassischen Latein) die dem erschlagenen Feind abgenommene Rstung. 8) Vgl. die Dramen Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich Vi, von Grabbe l zu machen. Universale Plne Hein-richs Vi. 9*
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