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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 137

1889 - München : Franz
Abfall Heinrichs und Kampf mit den Lombarden. 137 Abendlndern ') Seine ausgezeichnete Erfahrung in der Tierkunde, die er durch Unterhaltung von Tiergrten stets zu erweitern strebte, bewies Friedrich in einem selbstverfaten Buche der die Zucht der Jagdfalken. Aber auch auf einem anderen Gebiete war er schriftstellerisch thtig. An seinem lebensfrohen, durch Knste, wissenschaftliche Bestreb-ungen und feine Sitte verschnten Hofe wurde durch die dichterischen Versuche des Kaisers und seiner Freunde der Grund zu der Sprache und Verskunst gelegt, in welcher ein Jahrhundert spter Dante seine gewaltige Dichtung schrieb; von Friedrichs Grohofrichter Peter von Vinea stammt das lteste italienische Sonett. So gestaltete sich Friedrichs Hofhaltung als die glnzendste seiner Zeit, zudem sich hier in eine schne Einheit zusammenschlo, was Morgen- und Abendland sonst ge-trennt Schnes und Edles hervorbrachten. Abfall Heinrichs und Kamps mit den Lombarden. Diese friedliche Thtigkeit des Kaisers wurde durch schlimme Nach-richten ans Deutschland gestrt. Dort war unterdessen sein Sohn Heinrich herangewachsen, aber weder der Einflu von Erziehern, wie Walther von der Vogelweide2), noch die Reichsverweser Engelbert von Kln und Ludwig von Bayern vermochten den eigenwilligen Widerspen-stigen Sinn des jungen Knigs zum Guten zu lenken. Als nun Ludwig 1231 von einem unbekannt gebliebenen Menschen (auf der Brcke zu Kelheim) ermordet worden war, strebte Heinrich sich auch von seinem Vater unabhngig zu machen. Er verschleuderte die wichtigsten, der Krone bisher noch gebliebenen Rechte an die geistlichen und weltlichen Fürsten, um sich ihre Untersttzung zu verdienen, und trat mit den Lombarden, die sich gleichfalls vom Reich trennen wollten, in ein Bnd-nis. Friedrich, der schon frher das leichtfertige Leben seines Sohnes fter hatte tadeln mssen, eilte nun der die Alpen herbei, besttigte, da er kein Heer mitgebracht, die von Heinrich den Fürsten gegebenen Privilegien und trennte diese so von seinem rebellischen Sohne. Von allen, auf die er bei seinem Aufstande gehofft, verlassen, mute Heinrich 1235 zu Worms die Gnade seines Vaters nachsuchen. Er Heinrichs erhielt sie auf die Bedingung, da er alle seine Burgen ausliefere. Gefangen-Als er aber den wichtigen Trifels nicht rumte, nahm ihn sein Vater nc^me gefangen und schickte ihn nach Apulien, wo er (1242) ohne Reue im Gefngnis starb. Friedrich lie an seiner Stelle von den Fürsten seinen zweiten Sohn Konrad zum König whlen und gab auf einem glnzen-den Reichstag zli Mainz das erste Landfriedensgesetz, das zugleich in lateinischer und deutscher Sprache abgefat ist. Dann brach er zum Kampf gegen die lombardischen Städte auf, die mit Heinrich in verrterische Verbindung getreten' waren und an deren Spitze wie zu Friedrichs I. Zeit Mailand stand. Er berraschte ') Die Werke des Aristoteles, des grten Gelehrten des ganzen Altertums, wurden im Mittelalter besonders von den Arabern gelesen, neu abgeschrieben und Uu vt | v^t. 2) Um 1225 legte er sein Amt als Prinzenerzieher nieder, indem er dem unlenk-samen Heinrich zum Abschied zurief: Selbwaheen kint, du bist ze krump!"
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