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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 325

1889 - München : Franz
Friedrich b. Gr nach dem Kriege. 325 bringen, ') ja er legte selbst der Verbreitung von Schriften, die gegen ihn gerichtet waren, kein Hindernis in den $3eg.2) Auch wahrte Friedrich Gewissens-jedem seiner Unterthanen unbedingte Gewissensfreiheit und wachte fterheit. streng darber, da in seinem Staate keine Streitigkeiten oder Ver-folgungen wegen des Glaubens ausbrachen/) Obwohl ihm die pedan-tische, geist- und gemtlose Art, in der ihm als Knaben der Religions-Unterricht erteilt worden, keine Neigung zu dem Kirchentum, in dem er geboren war, noch zum Kirchlichen berhaupt hatte einflen knnen, so erkannte er doch den edeln Kern des Christentums, seine erhabene Sitten-lehre, rckhaltlos an4) und begegnete auch kirchlich glubigem Sinne, wo er ihn mit Freimut und berzeugung gepaart fand, wie bei seinem frommen General Zieten. mit achtungsvoller Anerkennung/) Vergegenwrtigen wir uns nun die Grundstze wie die Art von Friedrichs Friedrichs Regierung in einem knrzen Gesamtbilde, so ergibt sich, da Absolutismus, er wie seinerzeit alle Monarchen auf dem Kontinent ein absoluter Mo-uarch, ein Selbstherrscher war. Aber es ist ein merklicher Fortschritt in seiner Staatsverwaltung^) im Vergleich zu dem Absolutismus Ludwigs Xiv. Dieser, den wir nach seiner Heimat den franzsischen, oder nach seinem Charakter den despotischen Absolutismus nennen knnen, ist durchaus persnlicher, willkrlicher Natur, indem Ludwig Xiv. und seine Nach- Er war der Ansicht, da Zeitungen, wenn sie interessant sein sollten, nicht geniert werden mten". 2) Kndige er es nicht in anstiger Weise an, aber verkaufe er es aller Wege. Ich hoffe, es wird ihm viel einbringen," lautete des Knigs Bescheid an einen Buch-Hndler, der wegen der Memoiren Voltaires anfragte, die auch gegen Friedrich Schmh-ungen enthielten. Als er eines Tages eine Menge Gaffer ein an eine Straenmauer geheftetes Schriftstck ulydrngen sah und fand, da es ein gegen ihn gerichtetes Pasquill war, lie er es tiefer hngen, da man es bequemer lesen knne, und ritt unter dem Beifall des Volkes davon. 3) Er verorbnete 1740: Die Religionen mssen alle tolerieret werben, und mu der Fiscal ( Staat) nur das Auge darauf haben, da keine den andern Ab-bruch thue; benn hier mu ein jeder nach seiner Fayon selig werden." Und 1780 fgte er einem Bescheid auf eine Eingabe der Berliner Gemeinden (wegen eines Ge-sangbuches) bei: Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist. Aber die Priester mssen die Toleranz nicht vergessen, denn ihnen wird keine Verfolgung gestattet werden/' 4) So in seiner kritischen Untersuchung der das System der Natur von Baron von Holbach: Wie kann der Baron von Holbach mit Wahrheit sagen, die christliche Religion sei die Ursache von den beln des Menschengeschlechts? Er htte, um sich richtiger auszudrcken, sagen sollen, Stolz und Eigennutz der Menschen gebrauchen diese Religion zum Vorwande, die Welt zu beunruhigen und ihre eigenen Leibenschasten zu besriebigen. Wre auch im ganzen Evangelium nur das einzige Gebot: Was du willst, da dir die Leute thun sollen, das thue du ihnen auch," so mu man doch ge-stehen, da auch diese wenigen Worte die Quintessenz der ganzen christlichen Moral in sich begreifen. Hat nicht Christus in seiner herrlichen Bergpredigt Verzeihung fr Beleidigungen, Liebe und Humanitt geprebigt? :c." 5) Ich habe allen Respekt vor seinem Glauben. Halte er ihn fest; es soll nicht wieber geschehen!" antwortete er Zieten, nachbem er einmal der bessen Glubig-keit gespttelt und Zieten ihm freimtig geantwortet hatte. 6) Auch im Gegensatze zur Regierungsweise seines Vaters zeigt sich ein bedeutsamer Fortschritt, wenn Friedrich Wilhelm I. jedem Einspruch mit den Worten be-gegnete: Soll nicht rsonnieren, ist meinunterthan," whrenb Friedrich gegen einen Neffen, den Herzog Wilhelm von Braunschweig, uerte: Blinder Gehorsam ist nur fr Tyrannen, wahre Fürsten brauchen nur einen vernnftigen und motivierten Gehorsam."
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