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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 338

1889 - München : Franz
Hzg Joseph . und die letzten Kaiser des alten Reiches. bringen. Daher berief er in Ungarn den Reichstag nicht mehr1), hob die Verfassung der niederlndischen Provinzen auf und brachte alle Habs-burgischen Lnder in Regierung wie Verwaltung in engere Abhngigkeit Josephs Ii. vom Zentrum Wien. Wie er aber seinen Staat immer strker zen-Germanisie- trassierte, so strebte er fr diesen ihm vorschwebenden Einheitsstaat auch rungsplane. ^ gemeinsame Staatssprache an und verordnete zunchst fr Ungarn (wo bisher das Lateinische diese Stelle eingenommen) das Deutsche als Geschstssprache, zu dessen Erlernung er jeden Ungarn anhielt. Aber nun zeigte sich erst, wie bunt zusammengewrfelt die Habsburgische Hans-macht war, in der Italienisch, Franzsisch (Wallonisch), Niederdeutsch (Vlmisch), Oberdeutsch, Magyarisch, Rumnisch, Tschechisch, Polnisch, Rntenisch und Serbisch gesprochen wurde, und Lnder mit alter Kultur (wie Mailand und Belgien) mit anderen zusammengeschlossen waren, die (tote Slawonien und der Banat), kaum erst von trkischer Herrschaft befreit, noch deutlich genug die Nachwirkung Jahrhunderte langer Bar-Wirkung von bar et auswiesen. Als daher Joseph daran giettg, aus diesen vielgestal-Josephs {{gen Teilen seiner Monarchie eine Einheit machen zu wollen, stie er versuchen Quf unberwindliche Hindernisse. Er hatte dem Staat eine gewisse berordnung der die Kirche verschaffen, dem Adel seine Feudalrechte zum guten Teil entziehen knnen: die Durchfhrung des Einheitsstaates und die Germanisieruugsversuche Ungarns scheiterten an der Zhigkeit, mit der die Massen an ihren alten Ordnungen und der angeborenen Sprache hingen. Es kam dazu, da Joseph bei Durchfhrung ferner Zentralisierungs- wie Germanisiernngsplne auch von den einflureichsten Stnden, dem Klerus und Adel, im Stiche gelassen, ja, da ihm von diesen sogar heimlich entgegengearbeitet wurde. Denn beide hatte er durch seine anderen Reformen gegen sich ausgebracht. Der Klerus, der frher unter den Habsburgern auch in politischen Dingen oft eine ton-angebende Stellung eingenommen, fhlte sich zurckgesetzt, der Adel in seinen Rechten verkrzt, beide wirkten nun demgem bei der Masse des unwissenden Volkes, dem die Reformen Josephs doch vor allem Erleichterung verschaffen wollten, den Plnen des Kaisers entgegen. Fehler von Und freilich hatte es dieser auch nicht verstanden, die Gefhle des Volkes Josephs zu schonen. Er verletzte sie durch seine Eingriffe in den gewohnten innerer Politik. Kultus der Kirche und in Sitten und Gebruchen, die durch das Alter geheiligt erschienen, so besonders, wenn er gebot, da man die Leichen von nun an ohne Kleider in Scke zu stecken und in Kalkgruben beizu-setzen habe. Wie er hiedurch das an alter Sitte Hangende Volk er-Gitterte, so brachte er die Aristokratie gegen sich auf, indem er einzelne ihrer Mitglieder neuen, von ihm eingefhrten Strafen, wie Gassenkehren, Schiffziehen u. dgl. unterwarf. Aber nicht einmal auf seine Beamten konnte sich Joseph unbedingt verlassen. Auch diese setzten ihm vielfach passiven Widerstand entgegen, teils weil ihnen gewisse Mibruche (wie durch Geld und sonstige Vergnstigungen gelohnte Rcksichtnahme auf Hochgestellte) nur erwnscht waren, teils weil Joseph oft in berstrzter !) Er hatte sich auch dem Herkommen entgegen fr Ungarn nicht krnen lassen, um dem damit verbundenen Eide auf die Verfassung zu entgehen, und die Stephans-krne von Ungarn nach Wien bringen lassen.
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