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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 384

1889 - München : Franz
384 Stiftung weiterer Republiken durch Frankreich. Stiftung weiterer Republiken durch Frankreich. Im ersten Koalitionskrieg hatte die junge franzsische Republik ihre Kraft gegen das alte Europa kennen und fhlen gelernt. Die leichte Umwandlung Hollands zur batavischen (1795), Genuas zur ligurischen und die Errichtung der cisalpinischen Republik (1797), die alle von Frankreich abhngig waren und zur Hebung der Finanznot dieses Landes mit betrchtlichen Summen beizusteuern hatten, weckte in Frankreich das Verlangen, in der Errichtung weiterer Schwesterrepubliken fortzufahren und damit zugleich die Aufmerksamkeit des Volkes von den Schwierig-keiten der inneren Lage weg und auf das uere zu lenken. Dieses Bestreben Frankreichs wurde durch Migriffe der alten Regierungen viel-fach gefrdert, da deren Unterthanen infolge davon nur umsomehr die republikanische Staatsform als Erlsung vou unbilligem Druck ansehen lernten und herbei sehnten. Rmische Als nun im Winter 1797 auf 98 im Kirchenstaat demokratische 17981800. Bewegungen ausgebrochen waren, bei deren gewaltsamer Unterdrckung auch ein franzsischer General (Duphot) umgekommen war, lie das Direktorium Februar 1798 ein Heer einrcken, den Kirchenstaat in eine rmische Republik umwandeln (die brigens zunchst ebenso harte Kriegs-steuern zu entrichten hatte wie einstens Holland) und den Papst (Pins Vi.) nach Frankreich abfhren, wo er bald darauf (im Sommer 1799 zu Helvetische Valence) starb. Ziemlich gleichzeitig wurde die Verfassung der Schweiz 17981815 gendert. In dieser ans dem Mittelalter stammenden Bundesrepublik ' waren durchaus nicht alle Landschaften (wie heutzutage) gleichberechtigt, es gab vielmehr sog. zugewandte Kantone und Untenhanenlande, die unter der Herrschaft eines anderen Kantons standen, wie z. B. das französisch redende Pays de Band (Waadland) unter dem vorwiegend deutschen Kanton Bern stand. Aber auch innerhalb eines unabhngigen Kantons bten meist wenige patrizische Familien der Hauptstadt die Herrschaft oft auf harte und selbstschtige Weise aus. Nachdem nun Frank-reich die absolute Monarchie und den Adel abgeschafft hatte, suchte auch das stammverwandte Waadland die Herrschaft der Berner Ratsherren abzuschtteln und rief die Hilfe Frankreichs an. Dieses bente rasch die erwnschte Gelegenheit, lie Truppen in die Schweiz einrcken und ver-wandelte die Fderativrepublik in eine zentralistische nach franzsischem Muster (April 1798), die den Namen helvetische Republik" erhielt und diesen Dienst nicht nur mit betrchtlichen Entschdigungssummen, sondern auch mit der Abtretung von Genf an Frankreich zu zahlen hatte. Entstehung der Diese Eingriffe in die inneren Verhltnisse Roms und der Schweiz Ii. Koalition, sowie die gyptische Expedition Vonapartes (die erst durch die rmischen und schweizerischen Kriegssteuern mglich geworden war) hatten die Bilduug einer neue Koalition zur Folge. England stand noch von der ersten Koalition her gegen Frankreich unter den Waffen und war (seit 1793) von dem jngeren Pitt geleitet, der ebenso wie sein Vater (im siebenjhrigen Krieg) der entschiedenste Gegner Frankreichs war und sich bemhte, durch Anerbieten von Hilfsgeldern und andere Versprechungen einen neuen Bund gegen Frankreich zu stnde zu bringen. Der Zar Paul, der 1796 seiner Mutter Katharina Ii. in Rußland gefolgt
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