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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 434

1889 - München : Franz
434 Die Rckkehr Napoleons 1815. Migriffen der neuen Regierung gegenber und von Zwistigkeiten unter den Mitgliedern des Wiener Kongresses gehrt, die wegen der schsischen und polnischen Frage fast in zwei feindliche Parteien (Rußland und Preußen gegen Osterreich, Frankreich und England) auseinandergegangen wren. Auf die Erweiterung dieses Zwiespaltes rechnend, war er (1. Mrz 1815) in Sdfrankreich (bei Cannes) gelandet, bewirkte aber dadurch nur eine Vershnung der Alliierten, welche die Kongrearbeiten Napoleon rasch beendigten und die Acht der Napoleon (im Namen der Monarchen gechtet. Don sterreich, Grobritannien, Preußen, Rußland, Frankreich, Spanien, Portugal und Schweden) aussprachen. Ludwig Xviii. schickte gegeu Napoleon den Marschall Ney, der sich verma, den Kaiser gefangen zu nehmen, aber zu ihm bergieng. Whrend nun Ludwig mit seinem Hof nach Gent flchtete, zog Napoleon in die Tnilerien ein, suchte die Franzosen durch Verleihung einer freisinnigen Verfassung, die Verbndeten aber durch Beteuerung seiner Friedensliebe zu gewinnen. Aber diese sammelten in den Niederlanden deutsche und englische Streitkrfte, die unter den Befehl von Blcher und Wellington gestellt wurden. Na-poleon wandte sich daher rasch nach Belgien, wo es zwischen Brssel und Namnr zur letzten Entscheidung kam. Um die Vereinigung der feindlichen Heere zu verhindern, lie Napoleon eine Abteilung des eng-Quatrebras. lischm Heeres bei Qnatrebras *) durch Ney angreifen (der jedoch ge-Ligny. schlagen wurde), während er sich bei Ligny auf Blcher warf, den er nach heftigem Kampfe besiegte. Unterdessen hatte Wellington sein aus Eug-lndern, Hannoveranern, Braunschweigern, Niederlndern und Nassauern bestehendes Heer bei Waterloo sdlich von Brssel zusammengezogen. Waterloo. Auf dieses strzte sich nun Napoleon (am 18. Juni 1815) in der falschen Voraussetzung, da Blcher sich nach der Maas und dem Rheine zurck-ziehen werde. Aber dieser, der Wellington versprochen hatte, zu ihm zu stoen, wandte sich von Ligny nach Norden und eilte trotz seiner 73 Jahre und seines Sturzes bei Liguy 2) mit jugendlicher Rstigkeit, die auch seine Truppen zur hchsten Kraftleistung anspornte, 3) gegen Waterloo. Obgleich die Wege durch Regen aufgeweicht und fast gruud- *) Hier fiel Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des Besiegten von Anerstdt. 2) Er hatte sich an die Spitze eines Reiterangriffes gestellt, aber die franzsischen Krassiere warfen die preuische Kavallerie. Da strzte Blchers Schimmel zum Tod getroffen, und der greise Feldherr kam halb unter ihm zu liegen. Sogleich sprang sein Adjutant Nostitz von seinem Pserd und jagte es durch einen Schlag ins Weite, um die Aufmerksamkeit der Feinde nicht auf die gefhrliche Stelle zu lenken, und hielt sich unbeweglich mit der Pistole in der Hand zur Seite der Strae neben dem Feld-Marschall. Die franzsischen Krassiere jagten an Blcher vorber, die Preußen warfen sie wieder zurck und nun half man Blcher rasch aus ein anderes Pferd; kaum war dies geschehen, als die preuische Reiterei abermals zurckweichen mute, so da Blcher eben noch mit ihr entkam. 3) Er hatte mit fast verwegenem Humor die strmenden Regengsse begrt: Das sind unsere Verbndeten von der Katzbach, die sparen dem König viel Pulver." Als auf dem Marsche viele seiner Leute vor Mdigkeit umsanken und die Kanonen im Moraste stecken blieben, rief Blcher: ,,Kinder, wir mssen vorwrts; es heit wohl, es geht nicht, aber es m n gehn, ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen. Ihr wollt doch nicht, da ich wortbrchig werde?" Nach 4 Uhr kam Blcher aus dem Kampfplatz an, wo sich Blow zuerst auf den rechten Flgel der Franzosen strzte.
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