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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 465

1889 - München : Franz
Unterdrckung der Aufstnde in sterreich. 465 eine Gesamtstaatsverfassung nicht zustande. Als nun der Kriegsminister Oktoberauf-Latour deu verfgbaren Truppen den Befehl zum Abmarsch aus Wien ^ani)' gab, um sie gegen die aufstndischen Ungarn zu schicken, nahm die Ve-vlkernng der Hauptstadt fr die letzteren Partei und suchte den Abzug der Truppen zu hindern. So kam es am 6. Oktober zu einer neuen Erhebung, in welcher sich die Aufstndischen siegreich behaupteten und den Kriegsminister auf grliche Weise ermordeten.1) Nun stob der kon- Auflsung des ftituierenbe Reichstag auseinander, der Kaiser flchtete unter militrischer Parlaments. Bedeckung nach Olmtz (in Mhren), Wien war in den Hnden der Flucht des Aufstndischen, die noch das Zeughaus erstrmten und sich der Waffen- Kaisers. Vorrte desselben bemchtigten. Da rckte Windischgrtz, der eben den Anarchie in tschechischen Aufstand in Drag unterdrckt hatte, gegen Wien. Nachdem 3ien-seine Aufforderung zur bergabe zurckgewiesen worden, schlo er die Stadt vollstndig ein und begann ihre Erstrmung. Eine ganze Woche hindurch verteidigten Studenten, Arbeiter und die Brgerwehr (von dem polnischen General Bem und dem ehemaligen Lieutenant Messenhauser geleitet) die zum Teil in Brand geschossene Stadt in der Hoffnung, durch die aufstndischen Uugaru entsetzt zu werden. Endlich als die Aussicht darauf schwand, die Lebensmittel knapp wurden und die Vorstdte schon von den Truppen genommen waren, bergab der Gemeinderat die Stadt. (30. Okt 1848.) Da, als schon die Ablieferung der Waffen und der Einmarsch der Truppen begonnen hatten, weckte der Ruf die Ungarn kommen"2) den Widerstand von neuem. Erbittert der diesen Erstrmung Vertragsbruch erstrmten nun die ans allen Nationalitten des Kaiser- J5ievlbu5 staates zusammengesetzten Truppen die Stadt (31. Okt.), in welcher da- ^"dyhgratz. rauf der Belagerungszustand verkndet, Massenverhaftungen vorgenommen und Hinrichtungen nach dem Kriegsrecht vollzogen wurden. Bald darauf (2. Dezember) dankte Kaiser Ferdinand ab. Da er Kaiser Franz keinen Sohn hatte und sein Bruder (Frauz Karl) auf die Nachfolge Joseph 1848. verzichtete, folgte dessen (achtzehnjhriger) Sohn Franz Joseph. Die erste Aufgabe des jungen Kaisers war die Unterwerfung Ungarns und Oberitaliens. In Ungarn hatten Kofsnth (spr. Koschut) und andere Ungarische Fhrer der magyarischen Nationalpartei 1848 die Wiederherstellung der frheren Unabhngigkeit Ungarns mit Erfolg begonnen.3) Aber als die Magyaren ihre Sprache an Stelle der bis dahin blichen lateinischen zur Staatssprache des national gemischten Knigreichs machten, verletzten sie die anderen Nationalitten, von denen besonders die Kroaten, von Jellatschitsch unter die Waffen gerufen, sich der Errichtung eines ma-gyarischen Nationalreiches widersetzten. Der Kaiser ernannte daraufhin Jellatschitsch zum Ban von Kroatien und Oberbefehlshaber aller kaiser-lichen Truppen in Ungarn, aber die Magyaren brachten demselben mit ') Er wurde aus seinem Versteck gezogen, mit Hmmern und Stangen tot-geschlagen und seine Leiche an einem Laternenpfahl aufgehngt. Sie waren in der That bis zur Schwechat (sdstlich von Wien) vorgerckt, wo man sie vom Stephansturm aus bemerkte, wurden aber vom Ban Jellatschitsch ' auf Preburg zurckgeworfen, 3) Kosfuth sagte 1848 im ungarischen Reichstag: Ich bin nur ein einfacher Brger, stark nur durch die Macht der Wahrheit, und doch kann ich mit der bloen Bewegung meiner Hand entscheiden der Sein und Nichtsein des Hauses Habsburg." 30
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