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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 494

1889 - München : Franz
494 Der Krieg des Jahres 1866. 8es9t Uermchischer Seite standen die vier Knigreiche (Bayern, Wrtemberg, genoffen. Sachsen u"b Hannover) die beiden Hessen, das Groherzogtum Baden und das Herzogtum Nassau. Auf preuischer die norddeutschen Klein-staaten und Italien. ta6miler" < r-i,3?,'96 bcm 9cscn Preußen gerichteten Buudestags- Kurhessen und ,(16- ruckten preuische Truppen in Hannover und bald Sachsen, oaraus m Kurhehen em, von wo der Kurfürst (Friedrich Wilhelm 23. Juni) als Gefangener nach Stettin abgefhrt wurde. Die Streit-krfte dieser beiden Staaten zogen sich nach Sden zurck, um sich mit den sddeutschen Bundestruppen zu vereinigen. Nachdem (18. Juni) auch cn Sachsen mit Dresden von den Preußen besetzt worden, war aam Nord- See i" deutlchland in preuischen Hnden, Nun erlie König Wilhelm I. zwei Proklamationen (18. Juni) an die deutsche Nation und an das preuische Kriegsschau- Darauf begann erst der eigentliche Krieg, der einen Monat platze. (22. Junt bis 22. Juli) dauerte und auf drei Schaupltzen gefhrt Bhmischer wurde: in Bhmen, um den Main und in Oberitalien. Die Entscheidung Feldzug. erfolgte aus dem bhmischen Kriegsschauplatz, wo eine preuische Streit- ') Die erste begann mit den Worten: Nachdem der deutsche Bund ein halbes Jahrhundert lang nicht die Einheit, sondern die Zerrissenheit Deutschlands dargestellt und gefrdert, dadurch lngst das Vertrauen der Nation verloren hatte und dem Aus-lande als Brgschaft der Fortdauer deutscher Schwche und Ohnmacht galt, hat er in den letzten Tagen dazu gemibraucht werden sollen, Deutschland gegen ein Bundesglied m die Waffen zu rufen, welches durch den Vorschlag der Berufung eines deutschen Parlaments den ersten und entscheidenden Schritt zur Befriedigung der nationalen Forderungen gethan hat. Fr den von sterreich erstrebten Krieg gegen Preußen fehlte jeder Anhalt in der Bundesverfassung, wie jeder Grund oder auch nur schein-bare Vorwand. . . Indem die preuischen Truppen die Grenze berschreiten, kommen sie nicht als Feinde der Bevlkerung, deren Unabhngigkeit Preußen achtet, und mit Deren Vertretern es in der deutschen Nationalversammlung gemeinsam die knftigen Geschicke des deutschen Vaterlandes zu beraten hofft. Mge das deutsche Volk im Hin-blick auf dies hohe Ziel, Preußen mit Vertrauen entgegenkommen und die friedliche Entwicklung des gemeinsamen Vaterlandes frdern und entwickeln helfen!" In dem Aufrufe an sein Volk rief der König diesem zu: Das Vaterland ist in Gefahr' Osterreich und ein groer Teil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen! Nur wenige Jahre find es her, seit..Ich aus freiem Entschlsse und ohne frherer Unbill zu gedenken, dem Kaiser von Ofterreich die Bundeshand reichte, als es galt, ein deutsches Land von fremder Herrschaft zu befreien. Aus dem gemeinschaftlich ver-gossenen Blute, hoffte ich, wrde eine Waffenbrderschaft erblhen, die zu fester, auf gegenseitiger Achtung und Anerkennung beruhender Bundesgenossenschaft und mit ihr zu all dem gemeinsamen Wirken führen wrde, aus welchem Deutschlands innere Wohlfahrt und uere Bedeutung als Frucht hervorgehen sollte. Aber meine Hoffnung ist getuscht worden. sterreich will nicht vergessen, da seine Fürsten einst Deutsch-land beherrschten; in dem jngeren, aber krftig sich entwickelnden Preußen will es keinen natrlichen Bundesgenossen, sondern nur einen feindlichen Nebenbuhler erkennen . . Die alte unselige Eifersucht ist in hellen Flammen wieder aufgelodert: Preußen soll geschwcht, vernichtet, entehrt werden .... Aber in meinem Volke lebt der Geist von 1813 .... Es ist uns keine Wahl mehr geblieben! Wir mssen fechten um unsere Existenz, wir mssen in einen Kampf auf Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die das Preußen des groen Kurfrsten, des groen Friedrich, das Preußen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von der Stufe herabstoen wollen, auf die feiner Fürsten Geist und Kraft, feines Volkes Tapferkeit, Hingebung und Gesittung es emporgehoben haben .... Verleiht uns Gott den Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, welches die deutschen Lande mehr dem Namen als der That nach zusammenhielt, und welches jetzt durch diejenigen zerrissen ist, die das Recht und die Macht des nationalen Geistes frchten, in anderer Gestalt fester und heilvoller zu erneuen. Gott mit uns!"
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