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1. Geschichte der Neuzeit - S. 179

1901 - München [u.a.] : Franz
Ansto zum deutsch-franzsischen Krieg. 179 eine Art Schiedsrichteramt in Europa gebhre. Diese Diktatur war zu Zeiten Ludwigs Xiv. und Napoleons I. Tyatsache gewesen. Aber sie war blo mglich, solange Deutschland und Italien, die wichtigsten Nachbarlnder Frankreichs, politisch zerrissen waren. Das letztere hatte sich schon 1860 zu einem nationalen Reich zusammen-geschlossen; eine hnliche Einigung stand infolge des Krieges von 1866 auch in Deutschland bevor, ja sie war in militrischer Hin-ficht durch das Schutz- und Trutzbndnis zwischen Nord und Sd dem Ausland gegenber fast schon erreicht. Die energische Po-litik, die Bismarck zum Zwecke der Einigung Deutschlands ein-geschlagen, fate man in Frankreich als Eroberungssucht Preuens auf und fhlte sich durch dessen ungeahnte Erfolge zurck-gesetzt, durch die Vereitelung der franzsischen Vergrerungsplne gegen Sddeutschland und Belgien sowie durch die Erkenntnis, da Bismarcks Politik klger und kraftvoller als die Napoleons gewesen, gedemtigt und gereizt. Dieser Regungen des franzsischen National-stolzes konnte Napoleon Iii. nicht mehr Herr werden. Je hnsiger er sich in seinen Berechnungen getuscht hatte, desto schwankender war seine Politik geworden. Er hatte im Mai 1870 eine allgemeine Volksabstimmung vornehmen lassen, worin die Plebiszit 1870. franzsische Nation befragt wurde, ob sie das neue konstitutionelle Regiment der kaiserlichen Regierung billige. Obwohl der 7 Mil-lioueu mit Ja antworteten, beunruhigte es den Kaiser doch, da unter den lva Millionen verneinenden Stimmen sich 50,000 aus der Armee und Marine befanden. Vertraut mit der Empfnglichkeit der Franzosen fr kriegerischen Ruhm suchte er durch einen Krieg gegen das verhate Preußen alle seine Mierfolge vergessen zu machen und seine Unterthanen neu fr sich zu gewinnen. Einen Vorwand zum Kriege gab die Lage Spaniens. Ansto zum deutsch-franzsischen Krieg. In Spanien war die Knigin Jfabella 1868 vertrieben worden. Um dem Lande wieder ruhigere Verhltnisse zu sichern, bot die provisorische Regierung 1870 dem Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen die spanische Thron-Krone an. Kaum hatte derselbe jedoch seine Zusage gegeben, als kandidatur das Ministerium Napoleons Iii. dies als einen Versuch Preuens hinstellte, die Monarchie Karls V. im Hanse Hohenzollern zu erneuern, wodurch die Sicherheit Frankreichs bedroht und dessen Ehre verletzt wrde. Dementsprechend verlangte der franzsische Botschafter Benedetti von König Wilhelm, der sich gerade zum Kurgebrauch in Ems aufhielt, er solle dem Prinzen von Hohen- Franzsische zollern die Annahme der spanischen Krone verbieten." Einsprache. Diese Zumutung wurde hflich abgelehnt, da nicht König Wilhelm, 12*
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