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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 78

1894 - Dresden : Ehlermann
78 § 25. Geistesleben in Deutschland. unverfälschten Natur stellt Haller in seinen „Alpen“ auf. In dem Kampf der Leipziger und Schweizer trägt über die Geschmackspoesie eines Gottsched die Poesie der Phantasie und des Gemütes, wie sie Bodmer und Breit in ge r wollen, den Sieg davon. Iii. Dritte Stufe. Das „Friedericianische Zeitalter“! Einwirkung der Aufklärungsgedanken s. § 21, I., 3. Friedrich weckt mit seinen Thaten die Geister, giebt den Vorstellungen und Gedanken seines Volkes einen grossen geschichtlichen Inhalt und beseelt die Gemüter durch das Gefühl des Grossen und Erhabenen. Sein Einfluss selbst da erkennbar, wo er eher hemmend zu wirken scheint. 1) Vaterlandsliebe. Abgeblasstes Weltbürgertum unter Einwirkung der Aufklärungsgedanken (Schillers Don Carlos). Lessings herber Anspruch: „Die Deutschen sind noch keine Nation“. Dennoch Erwachen des Nationalgefühls ! Klopstock singt schwungvolle Lieder zum Preise des (freilich idealen) Vaterlandes. Vaterländischer Sinn im engeren Vaterlande Preussen. Auftreten Preussischer Dichter wie Gleim und Ramie r. Ein Lessing, der unentwegte Vorkämpfer gegen das Franzosen-tum der Bühne, schreibt Minna v. Barnhelm, ein echt preussisches Stück. 2) Litteratur und Ivunst. Insbesondere zwei treibende Mächte erkennbar, a) Das Rousseausche Natur ideal. Klopstocks Darstellungen der urgermani-schen Zeit. Dessen Nachwirkung im „Hainbund“ (Hölty, die beiden Stolberg, Bürger, Claudius, Voss’ Luise). Herder geht der Natur in Leben, Dichtung und Anschauungen des Volkes nach (Herausgabe der Volkslieder) und regt die jüngeren Geister mächtig an. Eine Gärung bemächtigt sich dieser — die sogenannte Sturm- und Drangperiode _ aus der die edelsten Geister geläutert hervorgehen, b) Das Griechentum (Vgl. § 21, I, 3)- Goethes klassische Periode (Iphigenie, Egmont, Tasso Früchte seiner italienischen Reise 1786— 1788). Das Friedericianische Zeitalter die Entwickelungszeit unserer klassischen Litteratur. Drei Dichter- und Denkerpaare: 1) Klopstock, der schwungvolle Sänger des Un- endlichen und Übersinnlichen, und Wieland, der gefällige Dichter des Endlichen und Sinnlichen. 2) Lessing, der feinsinnige Kritiker dichterischer Form, und Herder, der tiefsinnige Beurteiler dichterischen Inhalts. 3) Goethe, dei naive, und Schiller, der sentimentalische Dichter.
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