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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 108

1894 - Dresden : Ehlermann
108 Napoleons Weltherrschaft. — § 35. Preussens Fall. Vergebens sucht Alexander I. von Russland (1805) vor Ausbruch des Krieges die Friedensliebe des Königs zu erschüttern; erst nach der schnöden Verletzung der Neutralität Preussens durch Bernadotte (§ 34, Ii, 1) ist dieser geneigt, dem Bunde gegen Napoleon beizutreten (Freundschaftsbund mit Alexander an der Gruft Friedrichs des Grossen bei Fackelschein!). Der Tag von Austerlitz und die diplomatische Niederlage Haugwitz’ entscheiden verhängnisvoll für Preussen. [Haugwitz, mit einer Drohnote zu Napoleon gesandt, lässt sich durch Talleyrand hinhalten. Als nach der Schlacht bei Austerlitz Preussens Drohungen unwirksam geworden, muss er einen Vertrag schliessen.] Im Vertrage von Schönbrunn schliesst Preussen (1805) ein Bündnis mit Frankreich und erhält Hannover. (Dadurch Verfeindung mit England, das Preussen 1803 die Besetzung Hannovers angeboten hatte.) Es werden ihm Abtretungen auferlegt, die 1806 im Vertrage zu Paris dahin näher bestimmt werden, dass es Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve an das Grossherzogtum Berg, die Grafschaft Valengin an Frankreich abtritt. Ii. Der Krieg gegen Preussen, a) Veranlassung. Erwachen des kriegerischen Geistes in Preussen. Der Reichsfreiherr Karl v. Stein, Leiter der preussischen Finanzen, mahnt den König in einer Denkschrift, eine Änderung seines Kabinets und seiner Politik vorzunehmen; auch die Brüder des Königs wirken in ähnlichem Sinne. Franzosenfeindliche Kundgebungen (Offiziere wetzen ihre Säbel an der Schwelle des französischen Botschatterpalastes u. ä.). Wachsen der Spannung bei Napoleons sich stetig steigernder Verhöhnung Preussens: 1) Der Rheinbund wird auf Preussens Kosten vergrössert (über Ansbach u. a. s. o. I, dazu Elten, Essen, Werden). 2) Das Zustandekommen eines von Napoleon selbst angeregten norddeutschen Bundes unter Preussens Führung wird durch seine Ränke verhindert; 3) Napoleon unterhandelt mit England ohne Preussens Vorwissen über die Zurückgabe Hannovers (!). Der König, zum Äussersten getrieben, stellt ein Ultimatum. Doch schon stehen französische Heere, noch von 1805 her unter Waffen, schlagfertig in Franken, um in Thüringen einzubrechen. b) Die Kriegführung. 1) Etwa 150000 Mann Preussen ziehen (Okt. 1806) unter Führung Ferdinands von Braunschweig (damals 72 jährig) gegen die aus Franken herein-
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