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1. Geschichte der Neuzeit - S. 74

1917 - Leipzig : Hirt
Mtttert tm Winter mute die am Typhus erkrankte Knigin Luise mit ihren Kindern vor den anrckenden Franzosen in Sturm und Schnee-gestber der die Kurische Nehrung nach Memel flchten. Nun kam Zar Alexander mit russischer Hilfe. Die vereinigten Preußen und Bussen lieferten den Franzosen die unentschiedene Schlacht 1807. bei Preuisch-Eylau. ti ? waren einige tausend Preußen, die unter Scharnhorsts Fhrung im entscheidenden Augenblick auf dem Schlachtfelde eintrafen und den Franzosen die schon genommenen Stellungen wieder entrissen. Bei Napoleon war der Eindruck des Mierfolges so groß, da er dem Könige von Preußen Friedensvorschlge machte; aber dieser wies sie zurck, da er sich nicht von seinem russischen Verbndeten trennen wollte. Bei Friedland wurden darauf die Verbndeten von Napoleon entscheidend geschlagen. Vor dem Abschlu des Friedens unternahm Luise den schweren Schritt, mit Napoleon in Tilsit persnlich der die Friedensbedingungen zu verhandeln; vergebens! Alexander hatte sich fr ein Bndnis mit Napoleon gewinnen lassen, war sogar der Kontinentalsperre beigetreten, und so konnte 1807. der Sieger im Tilsiter Frieden die Bedingungen diktieren. Preußen mute die Lnder westlich der Elbe und die meisten ehemals polnischen Lnder abtreten, ungeheure Kriegskosten bezahlen und, bis sie bezahlt waren, franzsische Besatzungen im Lande dulden. Die Zahl der Soldaten durfte 42000 nicht bersteigen. So war der Staat des groen Friedrich zertrmmert. Schon während des Krieges hatte Napoleon den Kurfrsten von Sachsen gezwungen, dem Rheinbunde beizutreten, und ihm dafr ')en Knigstitel geschenkt. Weimar, zum Groherzogtum erhoben, und die brigen Kleinstaaten Norddeutfchlands wurden gleichfalls in den Rheinbund aufgenommen. An der mittleren Weser bildete Napoleon fr seinen Bruder Jerme aus hessischen und preuischen Gebieten das Knig-reich Westfalen mit der Residenz Kassel. 6. Preuens Wiedergeburt. 1. Freiherr vom Stein. Die schwere Aufgabe, die Krfte des verkleinerten und geschwchten Staates durch innere Umgestaltung zu sammeln und zu erhhen, bertrug der König auf Betreiben feiner Gemahlin dem tchtigsten Manne, den er finden konnte, dem Freiherrn vom Stein. Er gehrte einem alten, reichsunmittelbaren Rittergefchlechte an, das fein Stammschlo im Herzogtum Nassau an der Lahn hatte. Ein warmes Herz fr das Wohl des Volkes und des deutschen Vaterlandes, klare Ein-sicht in das, was not tat, und freimtiges Auftreten zeichneten ihn aus. Whrend des letzten Krieges war er preuischer Minister gewesen^ aber 1807. vom König in Ungnaden entlassen worden. Trotz dieser Krnkung zgerte er jetzt nicht, als erster Minister die Leitung des Staatswesens zu bernehmen. Der jhe Zusammenbruch des preuischen Staates hatte fr jeden Patrioten den Hauptfchaden blogelegt, an dem das Volkstum krankte: es
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