Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 - S. 179

1913 - Leipzig : Freytag
179 Erstrmung Wiens verhindern; deshalb erkannte er die preuischen Forderungen an, worauf am 22. Juli zu Nikolsburg ein Waffenstillstand geschlossen wurde, der spter den Frieden zu Prag zur Folge hatte. 3. Der Mainfeldzug und der Friede. Nachdem die Hannoveraner bei Langensalza die Waffen gestreckt hatten, erhielt Vogel von Falckenstein den Auftrag, die sddeutschen Gegner zu besiegen. Die Bayern hatten sich unter ihrem Prinzen Karl nach Norden gewandt, um eine Vereinigung mit dem 8. Bundeskorps, das von dem Prinzen Alexander von Hessen befehligt wurde, bei der Stadt Fulda zu vollziehen. Das aber mute Vogel von Falckenstein auf alle Flle verhindern. Er brach deshalb in Eilmrschen auf und stie bei D e r m b a ch (4. Juli) auf die Bayern, die in einem hitzigen Gefecht geworfen wurden. Prinz Karl hielt sich nicht fr besiegt; er wich jedoch aus und konzentrierte sein Heer bei Kissingen. Sofort warf sich der preuische General abermals auf ihn, schlug ihn am 10. Julibei K i s s i n g en und warf ihn der den Main zurck. Nun wollte Vogel von Falckenstein seinen Zug nach Bayern fortzusetzen. Schon stand er im Begriffe, bei Schweinfurt den Main zu berschreiten, als er vom preuischen Haupt-quartier aus Bhmen die Weisung erhielt, zunchst alles Land nrdlich des Mains zu erobern. Sogleich lie er von den Bayern ab, wandte sich nach Westen und schlug das 8. Bundeskorps bei Laufach und Aschaffenburg. Schon am 16. Juli zog Vogel von Falckenstein in Frankfurt ein; er sprengte den Bundestag auseinander und meldete dem Könige: Die Lnder nrdlich des'mains liegen zu Eurer kuig-lichen Majestt Fen." Trotzdem wurde er seines Kommandos enthoben und als Generalgouverneur nach Bhmen berufen. Sein Nachfolger wurde Geueral von Manteuffel; dieser berschritt den Main, drang unaufhaltsam vor und schlug seine Gegner so, da sie sich bei Wrzburg in der klglichsten Verfassung auf das Nordufer des Stromes retteten. Die eintretende Waffenruhe machte auch hier dem Blutvergieen ein Ende. Am 23.August wurde der Friede zu Prag geschlossen. sterreich mute an Italien Venetien abtreten, obgleich die Italiener bei Enstoza und in der See-schleicht bei Lissa besiegt worden waren. sterreich trat aus dem Deutschen Bunde aus, stimmte dessen Auflsung zu und erklrte sich mit der Neugestaltung Deutsch-lands unter Preuens Fhrung einverstanden. Es trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an den König von Preußen ab, verpflichtete sich, 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen, und versprach, alle Besitzvernderungen anzuerkennen, die Preußen in Norddentschland vornehmen wrde. Dafr blieb sterreichs und Sachsens Gebiet ungeschmlert. Wohl hatte König Wilhelm einen Teil Bhmens verlangt; allein Bismarck hatte ihm widersprochen, weil er schon jetzt die Absicht hatte, sterreich spter als Freund zu gewinnen. Von den norddeutschen Staaten wurden Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen und Frankfurt dem preuischen Staate einverleibt, wodurch das Staatsgebiet von 225 000 auf 350 000 qkm wuchs und zu einem zusammenhngenden Staate abgerundet wurde. Nun erst war Preußen wirklich eine europischegro-macht. Il'
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer