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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 11

1897 - Leipzig : Voigtländer
11 Vertreibung des Ariovist das linke Rheinufer und ging zweimal der den Rhein (in der Gegend von Andernach und Bonn), kehrte aber bald ohne weiteren Erfolg wieder zurck (f. Teil I, 46, 3). 3. Unter Augustus 15 v. Chr. wurde das rechte Donauufer durch des Kaisers Stiefshne Drusus und Tiberius zu rmischen Pro-vinzen gemacht (s. Teil I, 49, 1). So war der Rhein im Osten und die obere Donau im Norden die Grenze des rmischen Reiches gegen Deutschland. Aus den festen Standlagern, welche die Rmer an beiden Grenzen errichteten, entstanden in der Folge wichtige Städte, z. B. am linken Rheinufer (als rmisches Gebiet Ober- und Niedergermanien genannt) Worms, Mainz, Koblenz, Bonn, Kln, ferner Trier und Aachen; auf der rechten Donauseite: Regensburg, Augsburg, Salzburg, Wien je. ic. 4. Darauf suchten die Rmer in das Innere von Deutschland vorzudringen. Drusus unternahm drei Feldzge 129 v. Chr., legte am Rheine 50 Kastelle an und gelangte bis an die Elbe, starb aber auf dem Rckwege infolge eines Sturzes mit dem Pferde (die Seherin). Sein Bruder Tiberius brachte, weniger durch Waffengewalt, als durch Unterhandlung und List, die Volksstmme zwischen Rhein und Elbe zur Unterwerfung. Auch das von Marobod in Bhmen (Bojenheim) ge-grndete Markomannenreich wollte er angreifen, wurde jedoch durch einen Aufstand der pannonischen Völker zum Abzge gentigt. Bald darauf glckte es den Deutschen, sich von der Herrschaft der Rmer zu befreien. Der junge Cheruskerfrst Arminius (Hermann) vereinigte mehrere deutsche Stmme in der Stille zu einem Bunde, verleitete den durch Auflegung drckender Steuern und Einfhrung der rmischen Rechtspflege und Sprache den Deutschen verhaten rmischen Statthalter Quintilius Varus durch die verabredete Emprung eines entfernt wohnenden deutschen Volkes zu einem Zuge durch den unwegsamen Teutoburger Wald und besiegte ihn dort gnzlich 9 n. Chr.: die drei besten Legionen Roms, 27000 Mann, wurden in dreitgiger Schlacht vllig vernichtet, Varus ttete sich selbst, Deutschland bis zum Rheine ward frei. Germanicus, des Drusus Sohn, drang auf mehreren Feldzgen wieder in Deutschland erobernd vor (1416 n. Chr.). Er kam mit einer Flotte durch die Nordsee in die Ems, begrub die Gebeine der unter Varus im Teutoburger Walde gefallenen Rmer, rckte der die Weser gegen die Cherusker vor (Sieg der Arminius bei Jdistaviso unweit Bckeburg), wurde dann aber, ohne die Unterwerfung Deutschlands voll-bracht zu haben, vom Oberbefehle abberufen.
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