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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 129

1897 - Leipzig : Voigtländer
129 Der hierdurch veranlate Abgabendruck lastete fast einzig auf dem Brger-und B a u e r n st a n d e, während die beiden ersten Stnde, Geistlichkeit und Adel, welche beinahe zwei Drittel der Lndereien? die grten Vor-rechte und die eintrglichsten mter im Besitze hatten, kaum besteuert waren. Die Willkrherrschaft seit Ludwig Xiv. (lettres de cachet) hatte das Knigtum verhat gemacht, dassittenlosehofleben Ludwigs Xv. es in Verachtung gebracht. Endlich war durch beredte Schriftsteller (Vol-taire, Rousseau u. a.) die Ehrfurcht vor den Lehren der Religion untergraben und Unzufriedenheit mit den bestehendenstaats-einrichtungen verbreitet. Es bestand also zwischen den ffentlichen Zu-stnden und den herrschenden Ansichten ein schroffer Gegensatz. Durch die Grndung des nordamerikanischen Freistaats wurde das Verlangen nach einer Umgestaltung des Staatswesens noch mehr angeregt. 2. Um der Geldnot abzuhelfen, ergriffen Ludwigs Finanzminister nach einander verschiedene Maregeln, die jedoch vergeblich waren (Notabeln-Versammlung 1787). Da lie der König auf Neckers Rat die (seit 175 Jahren nicht mehr berufenen) Reichsstnde 1789 (5. Mai) in Versailles zusammentreten. Als nun die beiden hheren Stnde (Geistlichkeit und Adel, je 300 Mitglieder) nicht gemeinsam mit dem dritten Stande (den Ab-geordneten des Brgerstandes, 600 Mitglieder) beraten wollten, erklrte sich der dritte Stand (aus Antrag des Abbe Sieyes) als Natwnalversamm-lung (17. Juni), welche der redegewaltige Mirabeau zu dem Beschlsse bewog, nicht auseinander zu gehen, bis sie dem Staate eine Verfassung (Konstitution) gegeben htte. Das war der Anfang der Revolution. 62. Die konstituierende und die gesetzgebende National-Versammlung 17891792. 1. Durch diese Vorgnge und die zunehmende Grung im Volke be-unruhigt, ordnete der Hos die Zusammenziehung von Truppen in der Nhe von Versailles an; Necker wurde entlassen. Dies rief, trotz der Errichtung der Nationalgarde unter Lafayette, in Paris den ersten blutigen Aufstand der Revolution hervor, der zur Zerstrung der Bastille fhrte (14. Juli). Der König, von allen verlassen, mute sich in das Geschehene fgen und Necker zurckrufen. In den Provinzen kam es zu wtenden An-griffen der Bauern auf ihre Gutsherren, die deshalb ins Ausland zu flchten begannen (Emigranten, unter denen des Knigs jngerer Bruder, Graf Artois). Unterdessen schaffte die Nationalversammlung (in der Nacht des 45. August) alle seudalen Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit ab Andr-Sevin, Grundri der Weltgeschichte. Ausg.f. Realschulen:c. Ii. 9
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