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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 234

1897 - Leipzig : Voigtländer
machen; ihr Gartenbau und ihre sorgfltige Viehzucht wurde zum Muster fr die einheimischen Bauern. (Hollndische Musterwirtschast der Kurfrstin in Dramen-Burg.) Der Kurfürst selbst war ein groer Freund der Obst-und Weinzucht. Er ordnete an, da die Landstraen mit Bumen bepflanzt werden, da jeder Bauer ein Krtchen anlege, da kein Landmann heiraten drfe, bevor er nicht sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe. Tchtigen Fremdlingen und nach dem Kriege entlassenen Soldaten schenkte der Kurfürst wste Bauernhfe oder verfallene stdtische Grundstcke. Eigenhndig pfropfte er Obstbume, pflanzte er Blumenzwiebeln, half er Trauben schneiden, Gemsebeete anlegen, Karpfenteiche besetzen. Von den Stdten verlangte er, da die Straen regelmig gereinigt, da sie gepflastert und abends beleuchtet, da Brunnen angelegt wrden. Strohdcher duldete er nicht mehr; auch sollten nur feuerfeste Schornsteine vorhanden sein. Industrie. Die Wollmanufakturen aus lterer Zeit wurden vervoll kommnet, die Tapetenfabrikation, die Glasfabrikation, die Tabak Bereitung eingefhrt. (Tabakrauchen bei dem Landvolke noch nicht gebruchlich.) Am meisten aber hob sich die Industrie durch 20000eingewanderte franzsifch6 Protestanten, welche der Groe Kurfürst durch das Potsdamer Edikt 1685 eingeladen hatte, in sein Land zu kommen. Die arbeitsamen und erfahrenen Mitglieder der franzsischen Kolonie in Berlin grndeten Seiden-, Hut-, Strumpf- und Samtmanufakturen, auch Seidenfabriken und Samtsrbereien. Sie und ihre Nachkommen sind den Hohen zollern dankbare, treue Unterthanen geworden. Handel. Zur Hebung des Handels lie Friedrich Wilhelm durch einen erfahrenen italienischen Baumeister den Friedrich-Wilhelms-Kanal anlegen. 12 Jahre vorher hatte der Kurfürst die brandenburgische Fahrpost von Knigsberg der Berlin und Cleve bis Holland errichtet. (Von Cleve bis Berlin 11 Tage und Nchte.) 11. Afrikanischekolonie. Flotte. Zur Hebungdesberseeischen Handels durch ein neues Absatzgebiet grndete der Groe Kurfürst in Guinea einekolonie und lie dort (1683) das Fort Grofriedrichs-brg erbauen. Negerhuptlinge des Gebietes kamen nach Berlin und huldigten dem Kurfrsten. Brandenburgische Kaufleute von der afrikanischen Handelsgesell-schuft erhandelten in der Kolonie Goldstaub und Sklaven. (Damals wurde der schndliche Sklavenhandel noch von allen seefahrenden Nationen betrieben.) Neun mchtige Kriegsschiffe von 2040 Kanonen schtzten die brandenburgischen Kauffahrer und sicherten die Kolonie. Zu-meist ankerten sie im Emdener Nordseehafen, den der Groe Kurfürst zugleich mit der Stadt besetzt hatte, als die Bewohner des Landes ihn um Schutz gebeten hatten. 12. Schule und Kirche, Kunst und Wissenschaft. Der Kurfürst wollte, da die Furcht Gottes schon in die Kinder gepflanzt werde*. Er stiftete eine Universitt fr die westlichen Gebiete in Duisburg. Aus der von ihm begrndeten Kunstkammer ist das heutige Hohenzollern-Museum" entstanden; auch die jetzige Knigliche Bibliothek" hat er begrndet. Erst gtlich, dann mit Strenge suchte er es im Interesse des Staates dahin zu Bringen, da die lutherischen und reformierten Geistlichen sich nicht wechselseitig schmhten. 13. Ende des frommen deutschen Fürsten. Der Groe Kurfürst ist in seinem frommen Wandel dem Volke ein Vorbild gewesen. Seit der ruhmreichen Schlacht von Warschau war sein Wahlspruch: Gott ist meine
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