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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 237

1897 - Leipzig : Voigtländer
237 ten hilfreicher Christenliebe verdanken diesem Vorbilde ihr Entstehen. So stiftete der König 1701 Waisenhaus und Seminar zu Knigsberg. In Halle hatte er als Kurfürst eine Universitt gegrndet. Professor Christianthomasius hatte den Mut, seine Muttersprache auf der deutschen Hochschule der lateinischen Sprache gegenber zu Ehren zu bringen. Er redete auf dem Katheder deutsch und schrieb auch Bcher in deutscher Sprache. Da der Hofstaat ungeheure Summen kostete, muten immer neue Steuern auf-gelegt werden (Percken st euer,Kopfsteuer). Dazu kam, da der König (seit 1697) unwrdigen Gnstlingen die Verwaltung anvertraut hatte, insbesondere dem Grafen Kolb von Wartenberg, welcher sich mit Staatsgeldern bereicherte und in der Verwaltung der Staatsgelder Unordnung zulie. Einige Jahre vor dem Tode ward dem Könige durch den Kronprinzen offenbart, da ihm die Not seiner Unterthanen (z. B. Pest in Ostpreuen) geflissentlich verborgen worden wre, und da groe Summen unter-schlagen worden seien. Sofort entsetzte Friedrich den ungetreuen Minister und seine Helfershelfer. 1713 starb der König. Er wurde von seinen Unterthanen aufrichtig betrauert. A. 113. R. 53. G. 54. König Friedrich Wilhelm I. 1713-1740. 1. Treue Erziehung seines Volkes. Friedrichs I. Sohn, Friedrich Wilhelm I., lebte wie ein schlichter Brgersmann (Tabakskollegium). Sein Haushalt war wohlgeordnet und ein Muster der Sparsamkeit. Gegen Spieler und Verschwender in seinem Volke war er ungndig. Er selbst war vonsrhbissptthtig. Wen er trge und nachlssig fand, dem gab er wohl eigenhndig seinen Zom durch das spanische Rohr zu fhlen. Ein Freund deutschen Wesens, konnte er die franzsischen Moden durchaus nicht leiden. Vor ihm durfte keiner anders als in einfacher und sauberer deutscher Tracht erscheinen (einfacher blauer Tuchrock, lange Weste, knappe Kniehosen, dreieckiger Hut, steifer Zopf). Der König zeichnete sich durch sittlich reinenlebenswandelvor vielen andern Fürsten seiner Zeit aus. Am Hofe und im Lande verlangte er Zucht und Sitte. Er hatte ein unerschtterliches Vertrauen zu Gott, hielt jeden Tag Hausandacht, ging mit den Seinen jedensonntagzurkirche und verlangte das auch von seinen Beamten und Offizieren. 200 Kirchen wurden durch ihn errichtet. In rechter Barmherzig-kei t baute er in Berlin ein groes Krankenhaus (die Charite) und in Potsdam ein Waisenhaus fr (2500) Waisen der Soldaten. 2. Staatshaushalt. In die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Staates brachte der König wieder musterhafte Ord-nung und rechte Einheit. Er setzte eine Oberbehrde fr alle Rechnungs-fachen des Staates ein (sowohl fr die Domnenertrge als fr die Kriegs-gefalle"), das Generaldirektorium, bestimmte in einer meisterhaften Instruktion genau die Pflichten und leitete selbst die Arbeiten dieser Behrde. Mit pein-licher Sorgfalt beauffichtigte er trotz Wind und Wetter die B eamten im Lande, so da diese sich an pflichttreue Arbeit und an militrische Ge-nauigkeit und Pnktlichkeit gewhnten. (Wir bezahlen sie, da sie arbeiten sollen.") Den Potsdamer Thorschreiber prgelte er eigenhndig zum Bette heraus, als er sah, wie die Bauern vergeblich darauf warteten, abge-fertigt zu werden. In den kniglichen mtern muten die Rechnungsbcher und
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