Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 243

1897 - Leipzig : Voigtländer
243 König Friedrich verbrauchte fr seinen Hofhalt in keinem Jahre mehr als den fnften Teil einer Million. Was er hier sparte, gab er willig fr seines Volkes Wohl-fahrt hin. Iii. Nach dem siebenjhrigen Kriege. 1. Der König heilt die Wunden des Krieges. Sobald der Friede geschlossen war, verteilte der König Saatkorn unter die verarmten Land-leute; er gab 60 000 Militrpferde fr den Ackerbau her, untersttzte die not-leidenden Gegenden und baute die niedergebrannten Ortschaften wieder auf. 2. Er frdert die Bodenkultur und Viehzucht. Der König schtzte seine Bauern vor willkrlicher Plackerei mit Hand- und Spanndiensten und vor bler Behandlung. Die W a r t h e b r ch e wurden urbar gemacht, an der Netze und in Pommern und Schlesien siedelten sich viele Tausende von Kolonisten an. 3. Er frdert Gewerbe und Handel. Zu seiner Zeit wurde Berlin eine Fabrik st ad t. Der König frderte mit groem Eifer die hier neu errichtete Porzellanfabrik (1761), in Schlesien besonders die Linnenweberei, welche damals den Webern im Gebirge einen guten Ver-dienst gewhrte. (Ausfuhr nach Amerika jhrlich fast 12 Millionen Mark.) Um zu verhten, da sein Volk durch Wucher herunterkomme, sorgte der König dafr, da Kaufleute (in der Knigl. Bank" und in der Seehandlungsgesellschaft") und verarmte Gutsbesitzer (gegen Verpfndung ihres Be-sitzes durch Pfandbriefe") Geld zu geringen Zinsen bekamen. Da der König bald nach dem siebenjhrigen Kriege die Aceise auf andre Waren ausdehnte und durch franzsische, damit vertraute Beamte streng einrichten und verwalten lie (Regle"), da er den Alleinhandel mit Tabak und Kaffee (Tabak-, Kaffee-monopoy dem Staate zuwies, erregte groe Unzufriedenheit und fhrte einen unerhrten Schmuggel herbei; denn der Kaffee hatte die Biersuppe ver-drngt und war ein beliebtes Getrnk geworden. Die masurischen Seeen Ostpreuens wurden durch einen Kanal verbunden, berhaupt die Binnenschiffahrt krftiger als je gefrdert. 4. Er gewinnt und frdert Westpreuen. Nach dem Tode des polnischen Knigs August Iii. verhinderte Kaiserin Katharina Ii. von Rußland eine Reform, indem sie durchsetzte, da ihr Gunst-ling Stanislaus Poniatowsky zum Könige von Polen gewhlt wurde (1764). Vaterlndisch gesinnte Edelleute ergriffen gegen diesen und Rußland die Waffen. Um zu verhten, da ganz Polen in die Hnde der russischen Kaiserin falle, sahen sich Friedrich Ii. und Maria Theresia gentigt, mit der Zarin sich zu vereinigen zur ersten Teilung Polens 1772: Rußland nahm das Land bis zur Dna und zum Dnjepr (2000 Q.-M.); sterreich: Galizien und Lodomirien (1500 Q.-M.). Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thorn) unddennetzedi strikt (600 Q.-M.), und es war ein groer Segen fr diese zucht- und gesetzlosen Gebiete, da sie unter die Pflege der Hohenzollern kamen. 16*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer