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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 179

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Die Askanier in der Mark Brandenburgs 179 Vlkerschaften, errangen ihre Freiheit und vernichteten jede Spur des eben erst gepflanzten Christentums; und fast zwei Jahrhunderte lange Kmpfe waren nicht vermgend, das Verlorene zurckzuge-Winnen. Da bertrug Kaiser Lothar die Verwaltuug der Nordmark dem Grasen Albrccht dem Bren von Ballenstdt aus dem an- [1134 gesehenen anhaltischem Hause Askauieu (Aschersleben), und seiner Umsicht und Tapferkeit gelang es, Christentum und deutsches Wesen in den Lndern zwischen Elbe und Oder dauernd zu begrnden. Albrecht der Br, ausgezeichnet durch ritterliche Tugenden, ebenso klug und besonnen wie khn und entschlossen, ntigte gar bald den wendischen Nachbarn Furcht und Achtung ab. Doch war seine Ttigkeit mehrere Jahre lang vorzugsweise durch die Angelegenheiten des Reiches in Anspruch genommen. Konrad Iii. verlieh ihm das dem Schwiegersohne Lothars, Heinrich dem Stolzen, entzogene Her-zogtnm Sachsen und verwickelte ihn dadurch in die Kmpfe zwischen Welsen und Staufer, in denen brigens Albrecht nicht glcklich war und sogar vorbergehend seine smtlichen Besitzungen verlor. Endlich kam es anf dem Reichstage zu Frankfurt zu einer Ver- [1142 shnnng; der junge Heinrich der Lwe erhielt Sachsen zurck, mute aber in die Abtrennung der bisher mit demselben verbundenen Nord-mark willigen, welche Albrecht dem Bren, der sich von da ab Mark-graf von Brandenburg nannte, als selbstndiges Frstentum ber-lassen wurde. Aus die Sicherung und Erweiterung dieser seiner Herrschaft war nun des Askaniers ganzes Streben gerichtet. Teils durch Gewalt, teils durch Vertrge brachte er einen Landstrich des wendischen Gebiets nach dem anderen an sich und erlaugte zugleich einen gewichtigen Einflu auf den Hevellerfrsten Pribislav. Noch einmal versuchte der Wendenfrst Jacze mit den Waffen in der Hand sein Volk der drohenden Unterjochung zu entziehen; er wurde geschlagen und zur Flucht gezwungen, und Albrecht erstrmte das feste Brandenburg und unterwarf im siegreichen Vordringen das mittlere Havelland. Albrecht verstand es aber auch, das, was er mit dem Schwert gewonnen hatte, im Frieden zu behaupten und die Wunden zu heilen, die er zuvor geschlagen: er hat den Boden der Mark zuerst geistig urbar gemacht, den heidnischen Gtzendienst in derselben fr immer beseitigt und christlich-germanisches Leben in jenen Gegenden wachgerufen. Vor allem war er darauf bedacht, das durch die langen Kriege verdete und entvlkerte Land mit neuen Ansiedlern zu besetzen. Zu diesem Zwecke wies er seinen Mannen Grundstcke zur Bebauung tm_ und zog zugleich aus verschiedenen Teilen Deutschlands, insbesondere vom Niederrhein, aus Holland, Seeland und Flandern zahlreiche Einwanderer herbei, welche Smpfe trocken 12*
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