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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 195

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1, Rudolf von Hnbsburg. \ 95 persnlich der die Alpen geleitet, und zun: Dank dafr hatte dieser seine Erhebung erwirkt. Die Krnung fand mit groer Pracht zu Aachen statt. Bei seiner Erwhlung hatte Rudolf den Fürsten ihre erworbenen Rechte gewhrleisten und ihnen versprechen mssen, nichts Wichtiges ohne ihre Zustimmung vorzunehmen. Doch verstand er es gar wohl, sich ihnen gegenber Achtung zu verschaffen. Nur Ottokar von Bhmen versagte ihm die Anerkennung. Rudolf forderte ihn auf, die während des Interregnums widerrechtlich besetzten Herzogtmer Osterreich, Steiermark, Krnten und Kretin herauszugeben, und als sich jener weigerte, zwang der Kaiser den stolzen Vasallen zur Unterwerfung. Er mute auf die neuerworbenen Lnder ver-zichten und als Herr von Bhmen und Mhreu die Huldigung leisten. Doch Ottokar konnte seinen Verlust nicht verschmerzen, und schon 1278 brach er den Frieden. Bei-Drnkrut auf dem [1278 Marchfelde kam es zur Schlacht. Von beiden Seiten wurde tapfer gestritten, lange wogte der Kampf unentschieden hin und her, und Rudolf selbst geriet in Lebensgefahr. Endlich trugen die Deutschen den Sieg davon. Ottokar fiel, wie es heit, von der Hand zweier steiermrkischm Ritter, welche ihm den Tod geschworen hatten. Seinem jungen Sohne Wenzel verblieb Bhmen und Mhren, während sterreichs Steiermark und Kraitt Rudolfs Shnen Albrecht und Rudolf, Krnten seinem Schwager Meinhard von Tirol verliehen wurde. Damit wurde der Grund zu der Macht des habsbnrgischen Hauses gelegt. Mit den Ppsten lebte Rudolf im besten Einvernehmen, da er sich nicht in die italienischen Angelegenheiten mischte. Er verglich Italien mit einer Lwengrube, in die man wohl glcklich hinein-, ans der man aber schwer wieder herauskme. Sein grtes Ver-dienst bestand in der Sicherung des Landfriedens und in der Handhabung der Gerechtigkeit. Mit unerbittlicher Strenge trat er gegen den Raubadel auf; in Thringen allein zerstrte er 66 Ranbburgeu und lie 29 Raubritter zu Erfurt hinrichten. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung durchzog er mehrere Male das Reich von einem Ende zum anderen. berall sprach er selbst Recht und erlaubte jedem, vor ihm zu erscheinen. Ich bin wahrhaftig nicht Kaifer geworden," sprach er, um mich vor den Menschen einzuschlieen." In seiner Lebensweise war Rudolf fehr einfach. Im Felde trug er in der Regel ein graues, schlichtes Wams, das er sich nicht schmte selbst Au sticken. Wenn er fprach, fo gewann er alle durch biedere Zutraulichkeit und freundliches Wohlwollen. Der Frhlichkeit und munteren Scherzen war er nicht abhold. Seine allzugroe Gte und Freigebigkeit machten ihm seine Leute oft zum Vorwurf, er aber 13*
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