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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 238

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
238 n. Die Reformation, auf den 8. Mai zurckdatiert wurde) der ihn aus, allen Behrden die Gefangennehmung und Auslieferung des Ketzers anbefehlend. Doch Luther war bereits geborgen. Um den Gechteten den Nachstellungen feiner Feinde zu ent-ziehen, hatte Kurfürst Friedrich der Weise insgeheim Veran-staltungen getroffen, ihn auf eins feiner Schlffer in Sicherheit zu bringen. Als Luther auf der Heimreife (4. Mai) durch den Th-ringer Wald kam, wurde fein Wagen pltzlich (bei der Lutherbuche" unweit Schlo Altenstein) von verkappten Reitern angehalten, er felbst Herausgeriffen, auf ein Pferd gefetzt und auf Kreuz- und Querwegen nach der Wartburg gefhrt. Dort lebte er fast ein Jahr lang unter dem Namen Junker Georg". Nur wenige kannten feinen Auf-enthalt, und fein Verschwinden erregte bei den Freunden der Reformation Trauer und Bestrzung, während die Gegner derselben frohlockten. Aber in der Stille der Verborgenheit begann Luther ein Werk, das wie kein anderes geeignet war, der kirchlichen Bewegung den Sieg zu verschaffen: die Bibelbersetzung. Dies ist der grten Wunderwerke eins," fagt ein Zeitgenosse, das unser Gott durch Dr. Martin Luther hat ausgerichtet, da er uns eine schne deutsche Bibel lt zurichten und redet und erklrt uns, was sein ewig gttlich Wesen und Willen ist, in guten, derben und verstndlichen Worten." Schon 1522 erschien das Neue Testament und zwlf Jahre spter die ganze Bibel im Drucke. 4. Kirchliche und stndische Bewegungen der Reformation. Beunruhigende Nachrichten aus Wittenberg schreckten Luther aus seiner stillen, aber segensreichen Ttigkeit auf. Ermutigt durch die bisherigen Erfolge, lieen sich einige feiner dortigen Anhnger, an ihrer Spitze Karlstadt, zu Schritten hinreien, welche dem Fort-gange des Reformationswerkes Gefahr zu bringen drohten. In der richtigen Erkenntnis, da mancherlei Einrichtungen und Gebruche der Kirche unmglich neben der gereinigten Lehre fortbestehen knnten, forderten sie Abschaffung des Mnchtums, des Clibats, der Meffe und der Bilderverehrung. Aber die berstrzende Hast und die ge-waltttige Weise, in der sie ihre Ideen zu verwirklichen strebten, glichen mehr einer Revolution als einer Reformation. Man strmte die Kirchen, strte den Gottesdienst, warf die Bilder hinaus und zertrmmerte die Altre. Mit den Bilderstrmern, wie man Karlstadt und feine Genoffen nannte, verband sich eine andere, noch weit fchwrmerifchere Partei, an deren Spitze ein Tuchmacher aus Zwickau, namens Nikolaus Storch, stand. Die Lehren der Reformatoren gnzlich mideutend, verwarfen die Zwickauer
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