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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 240

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
240 Tl. Die Reformation. Luther hatte anfangs zum Frieden gemahnt; aber auf die Kunde von den verbten Greueltaten forderte er alle Welt auf, die ruberischen und mrderischen Bauern wie tolle Hunde tot zu schlagen. Die Fürsten und Herren boten denn auch ihre gesamten Streiikrfte zur gewaltsamen und rcksichtslosen Unterdrckung der Emprung auf, und vor den besser geordneten und kampfgebteren Truppen vermochten die Bauern nicht stand zu halten. Kleinere Haufen ergriffen schon beim Anblick der feindlichen Kriegsmacht die Flucht, und zwei grere wurden von dem Grafen Truchse von Waldburg, dem Feldherrn des schwbischen Bundes, geschlagen und zerstreut. Nun ergingen die furchtbarsten Blutgerichte der alle, die an dem Ausstande teilgenommen hatten, und der Bauern-stand geriet in noch rgere Knechtschaft als bisher. Mnzers Lehren von der Gtergemeinschaft (Kommunismus) verschafften ihm in Thringen tglich mehr Anhang. Er be-mchtigte sich der Stadtverwaltung von Mhlhausen, lie seinen Genossen Pfeiffer als Statthalter dort zurck und suchte mit seinen Scharen die Kirchen, Klster und Edelhfe zwischen Unstrut und Harz mit Raub und Verwstung heim. Dann zog er nach Frankenhausen, wo sich die schsischen und hessischen Truppen den Bauern entgegen stellten. Noch einmal versuchten die Fürsten den Weg der Gte, aber Mnzer wute jeden Ausgleich zu hinter-treiben. Durch die wtendsten Reden feuerte er den Mut der Seinen an und verhie ihnen den Beistand Gottes. Die Schlacht begann und endete mit der fast gnzlichen Vernichtung der Bauern. Mnz er floh nach Frankenhausen, wo er sich auf dem Boden eines Hauses versteckte. Er wurde entdeckt, nach Mhlhausen gebracht und dort nebst Pfeifer und vielen anderen Rebellen hingerichtet. Nach der Niederlage der Bauern hatten sich die Wiedertufer in die Niederlande geflchtet. Von hier aus suchten sie anfangs der dreiiger Jahre in dem benachbarten Westfalen festen Fu zu fffen und kamen auch nach Mnster, wo die Reformation durch den Prediger Rottmann Eingang gefunden hatte. Unter den Eingewanderten ragte besonders hervor Johann Matths, ein Bcker aus Harlem, und ein Schneider, Johann Bockelson aus Leiden, gewhnlich Johann von Leiden genannt. Ihr Anhang mehrte sich schnell, und auch Rottmann und der Ratsherr Knipperdolling schlssen sich ihnen an. Die Kirchen und Klster wurden geplndert, die Heiligtmer mit Fen getreten, die Bilder und Statuen zerschlagen, alle gedruckten Bcher auer der Bibel auf offenem Markte verbrannt und die Gegner hilflos aus der Stadt vertrieben. Dabei durchtobte die wtende Rotte, Männer
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