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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 253

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
9. Der Schmalkaldische Krieg und der Augsburger Religionsfriede. 253 werfen und seine Gnade durch hohe Geldsummen erkaufen. Dann rckte er durch Bhmen nach Sachsen bor, das der Kurfürst mitt-lerweile zurckerobert hatte. Dieser stand mit einem kleinen Heere an der Elbe und suchte beim Herannahen des Kaisers das feste Wittenberg zu erreichen. Karl folgte ihm auf dem linken Ufer und bewerkstelligte am Morgen des 24. April bei Mhlberg den bergang der den Flu. Es war Sonntag-, und Johann Fried- [1547 rich befand sich eben in der Kirche, als er die Nachricht erhielt,_ da die Kaiserlichen gegen die Stadt im Anmarsch seien. Nach beendigtem Gottesdienst trat er den Rckzug an, wurde aber eingeholt und nach kurzem Kampfe geschlagen. Verwundet fiel der Kurfürst in die Hnde der Feinde. Vor den Kaiser gefhrt, bat er diesen um ein frst-liches Gefngnis. Wohl," erwiderte Karl, Ihr sollt gehalten werden, wie Ihr es berdient." Mit der Einnahme Wittenbergs war die Eroberung Kursachsens entschieden, das nun der Kaiser an Moritz berlieh, während Johann Friedrichs Shnen nur die thringischen Besitzungen (die jetzigen schsischen Herzogtmer) berblieben. Geschreckt durch das Schicksal seines Bundesgenossen bot Landgraf Philipp freiwillig seine Unterwerfung an. Aus den Worten und Schriften der kaiserlichen Rte schlieend, da man ihn seiner Frei-heit nicht berauben werde, erschien er bor dem Kaiser zu Halle und bat fufllig um Verzeihung. Karl hielt ihn aber in Gefangenschaft, obwohl Joachim Ii. und Moritz ihm freies Geleit zugesichert hatten. Nun glaubte der Kaiser alle Hindernisse beseitigt, welche einer kirchlichen Einigung entgegen gestanden. Wirklich erklrten sich auch die meisten ebangelischen Fürsten bereit, das Konzil anzuerkennen, sobald dieses seine Verhandlungen statt in Bologna, wohin es oerlegt worden, wieder in dem deutschen Trient aufnehme. Doch der Papst wies alle darauf bezglichen Aufforderungen des Kaisers zurck. Die Schonung, welche Karl deu Protestanten Oberdeutschlands und Sachsens in betreff ihres Glaubens bewiesen, hatte den rmischen Stuhl berzeugt, da die Absichten desselben keineswegs aus die gnzliche Unterdrckung der ebangelischen Lehre gerichtet seien. Da beschlo der Kaiser, das Einigungswerk aus eigener Machtboll-kommenheit borzunehmen. Er lie auf dem Reichstage zu Augs-1548 brg von katholischen und protestantischen Theologen eine Glaubens-borschrift aufsetzen, welche einstweilen daher ihre Bezeichnung Interim - zur Richtschnur dienen sollte, bis ein allgemeines Konzil beide Teile befriedigen wrde. Aber Karl hatte in seinen Bestrebungen auf kirchlichem Gebiete wenig Glck. Das Interim fand weder bei den Katholiken noch bei den Protestanten Beifall. Die ersteren nahmen es gar nicht an, von den letzteren nur wenige, am beharrlichsten weigerte sich Magde-
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