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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 322

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
322 Vii. Die franzsische Republik und das Kaiserreich. König auch nur zu benachrichtigen, bat Alexander Napoleon um einen 9. Waffenstillstand, schlo dann am 7. Juli allein den Frieden 1807j von Tilsit und berlie wortbrchig seinen Verbndeten der Rache Napoleons. Preußen, das am 9. Juli dem Tilsiter Frieden beitrat, mute alle Lnder links von der Elbe (Knigin Luise hatte am 6. Juli in einer Unterredung mit Napoleon vergeblich um Magde-brg gebeten) und den grten Teil seiner polnischen Besitzungen, zusammen fast die Hlfte des Staates, an Frankreich abtreten, alle Kriegskosten, deren Hhe ungenannt blieb, zahlen und bis dahin franzsische Besatzungen iu seine Festungen ausnehmen und unterhalten; und um es gnzlich zur Ohnmacht zu verdammen, mute es sich verpflichten, nie mehr als 42 000 Mann unter den Waffen zu halten. Der Tilsiter Friede war der grausamste aller Friedensschlsse Napoleons, der nur aus Rcksicht aus Alexander Preußen, den best-gehaten Gegner, nicht vllig zerstrte." Das nordstliche Preuisch-Polen (Bialystock) erhielt Kaiser Alexander von Rußland, der sich also auf Kosten seines unglcklichen Verbndeten noch bereicherte, das sdwestliche wurde als Herzogtum Warschau" dem Kurfrsten von Sachsen gegeben, der zum König erhoben wurde und dem Rheinbunde beitrat. Aus Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel und den preuischen Gebieten westlich der Elbe schuf Napoleon das Knigreich Westfalen, das er seinem leichtfertigen und charakterlosen Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Nun zgerten auch die brigen deutschen Fürsten nicht lnger, sich dem Rheinbunde anzuschlieen, um auf diese Weise ihren Besitz zu sichern. 5. Der Zug nach Rußland. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht; fast ganz Europa lag ihm zu Fen. Nur England und Rußland hatten ihre volle . Unabhngigkeit bewahrt, und mit dem letzteren stand er seit dem Tilsiter Frieden in einem geheimen Schutz- und Trutzbndnis. Die brigen Fürsten und Völker waren ihm entweder unterworfen oder durften : doch, wie Preußen und sterreich, nichts unternehmen, was mit den Wnschen des Gewaltigen nicht bereinstimmte. Am meisten lastete der Druck der Fremdherrschaft auf Deutschland. Die Rheinbunds- i frsten waren in Wirklichkeit nichts anderes als Statthalter Na-poleons; mochten sie ihren Untertanen gegenber noch so nnbe- | schrnkt schalten und walten, in allen wichtigen Angelegenheiten empfingen sie ihre Befehle aus Paris. Ihre schamlose Verachtung deutschen Wesens und ihr sfisches Anschmiegen an das allein be-wunderte Frankreich und seinen Herrscher verdiente es nicht besser. Faltete ja doch der Frst-Primas (Vorsteher der Bundesversammlung) Karl von Dalberg bei jeder Veranlassung die Hnde, nm
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