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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 353

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Der Deutsch-franzsische Krieg. 353 dieses Ansinnen zurck und weigerte sich, den Botschafter ferner zu empfangen. Anderen Tages (15. Juli) trat er die Heimreise nach Berlin an, die sich zu einem wahren Triumphzuge gestaltete. Das ganze deutsche Volk empfand die dem greisen Herscher widerfahrene Beleidigung; auf allen Bahnhfen, die er berhrte, wurde er aufs wrmste begrt, und unter dem endlosen Jubel der Bevlkerung hielt er seinen Einzug in die Residenz. Noch vor ihm war die Nachricht eingetroffen, da die Franzosen den Krieg beschlossen hatten, und sogleich erteilte er den Befehl zur Mobilmachung des nord-deutschen Heeres. Am 19. Juli, dem Todestage der unvergelichen Knigin Luise, erschien eine knigliche Verordnung, durch welche der 1813 gestiftete Orden des eisernen Kreuzes fr den bevorstehenden Krieg erneuert wurde. Wenn die Franzosen gehofft hatten, die Sddeutschen wrden sich ihnen anschlieen oder doch wenigstens neutral bleiben, so hatten sie sich bitter getuscht. Getreu ihren Vertrgen stellten Baiern, Wrttemberg, Baden und Hessen ihre Truppen sofort unter die Befehle des Knigs von Preußen. Eine allgemeine Begeisterung er-griff das deutsche Volk; die Tage von 1813 waren wieder aufgelebt. Von Nord und Sd, von Ost und West, selbst von jenseits des Ozeans liefen Kundgebungen der Opferwilligkeit und Hingebung fr die Sache des Vaterlandes ein. In allen Gauen ertnte Max Schneckenburgers Wacht am Rhein", und freudig eilten Re-serve und Landwehr zu den Fahnen, um fr Deutschlands Ehre und Unabhngigkeit mitzukmpfen. Noch nie hat sich die preuische Heereseinrichtung so glnzend bewhrt wie in den Julitagen 1870. Obgleich der Krieg von den 1870 Franzosen lngst vorbereitet war, während ihn diesseits des Rheins kaum jemand in diesem Augenblicke und um einer so geringfgigen Ursache willen erwartete, wurde doch die deutsche Truppenausstellung mit ^ der franzsischen zugleich beendet, und der vom Feinde beab-sichtigte Einfall in Deutschland mute unterbleiben. Die Streitkrfte der Unseren waren auf drei Armeen verteilt: die erste Armee stand unter dem General von Steinmetz, die zweite Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl und die dritte Armee, bei welcher sich die_ sddeutschen Truppen befanden, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Den Oberbefehl fhrte König Wilhelm selbst, Chef des groen Generalstabs war Moltke. Anfang August begab sich der König nach dem Kriegsschauplatze und konnte schon am 4. August die erste jener Reihe von Depeschen absenden, in denen er der Knigin Augusta und seinem Volke in der Heimat die Gro-toten der deutschen Heere in schlichten, aber oft wunderbar zum Herzen sprechenden Worten verkndet hat. Unter Fritzens Augen Schmelzer, Leitfaden. 23
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