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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 362

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
362 Ix. Das neue Deutschland. laudes. Der Herr der Heerscharen hat berall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in Seiner Gnade gelingen lassen, Ihm sei die Ehre! Der Armee und dem Vaterlande mit tief erregtem Herzen Meinen Dank!" Jene Prliminarien wurden dann im Frieden zu Frankfurt am 1871] 10. Mai endgltig besttigt. Frankreich trat Deutsch-Lothringen (mit Metz) und Elsa (auer B elf ort) au Deutschland ab und verpflichtete sich zur Zahlung von 5 Milliarden Francs (4000 Millionen Mark) Kriegskosten, bis zu deren Erlegung die nordstlichen Teile des franzsischen Gebiets von deutschen Truppen besetzt bleiben sollten. Die grte und segensreichste Errungenschaft dieses Krieges ohne gleichen aber ist die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. Die gemeinsamen Anstrengungen und Opfer aller deutschen Stmme hatten schnell hinweggerumt, was etwa noch Trennendes zwischen ihnen lag. Fürsten und Volk erkannten, da nur in treuem und festem Zusammenhalten das Heil des Vaterlandes liege. Daher traten im November 1870 Baiern, Wrttemberg, Baden und Hessen dem bisherigen Norddeutschen, nunmehr Deutschen Bunde oder Deutscheu Reiche bei, und smtliche Fürsten und freien Städte boten nach dem Vorgange des hochherzigen Knigs Ludwig Ii. von Baiern dem preuischen Heldenknige die Kaiserkrone an. So wurde denn am 18. Januar 1871 zu Versailles an demselben Tage, an welchem Kurfürst Friedrich Iii. vor 170 Jahren sein Land zum Knigreich erhoben, und in demselben Schlosse, wo zu den Zeiten Ludwigs Xiv. so mancher Plan zu Deutschlands Verderben geschmiedet wurde im Beisein vieler deutschen Fürsten König Wilhelm feierlich zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Die Proklamation wurde vom Reichskanzler Grafen Bismarck, dem das grte Verdienst um das Zustandekommen des Einigungswerkes beizumessen ist, verlesen und lautet: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, nachdem die Deutschen Fürsten und freien Städte den einmtigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende Deutsche Kaiserwrde zu er-neuern und zu bernehmen, und nachdem in der Verfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, bekunden hiermit, da Wir es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, diesem Rufe der verbndeten Deutschen Fürsten und Städte Folge zu leisten und die Deutsche Kaiserwrde anzunehmen. Demgem werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußen fortan den Kaiserlichen Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches
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