Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 102

1903 - München : Oldenbourg
102 100. Deutsche Dichtung. 3. Anfnge der romantischen Kunstrichtung. Eine tiefere Wirkung als durch sein Beispiel rief der Napoleonische Geist durch die starke Abneigung hervor, welche sich ihm gegenber namentlich in Deutschland geltend machte. Die wiedererwachte Liebe zur Heimat und ein schwrmerisches Zurcksehnen in eine glaubensvolle Vergangenheit lieen das Bild der romanischen und gotischen Zeit in neuer Verklrung sehen und lenkten die Kunstttigkeit auf die lange verlassenen mittelalterlichen Bahnen zurck. Diese romantische" Richtung wurde zuerst in der Dichtung allbeherrschend (vgl. S. 103, 1), ging aber in der Folge auch in der Bildenden Kunst als Neugotik neben der vervollkommneten klassischen Richtung einher. 100. Deutsche Dichtung. I. Fortsetzung der klassischen Richtung. 1. Schiller (bis 1805). Seit 1789 wirkte Schiller als Geschichtsprofessor an der Universitt Jena. Historische und sthetische Studien lenkten seine Ttigkeit auf diejenigen Gebiete zurck, in welchen der edelsinnige Dichter das Hchste erreichen sollte: auf die Ballade und das historische Trauer-spiel. Mit Goethe fortan in inniger Freundschaft verbunden, schuf er 17971799 nicht blo die meisten seiner Balladen und das unbertreffliche Lied von der Glocke" sondern auch die groe, dreiteilige Tragdie Wallen-stein". Nach bereit Fertigstellung nahm er seinen Wohnsitz in Weimar (1799). Von da an brachte sein unermdlicher Geist in rascher Folge jene Schpfungen hervor, durch welche unser klassisches Drama zur Hhe der Vollendung gefhrt wurde: Maria Stuart" 1800, Die Jungfrau von Orleans" 1801, Die Braut von Messina" 1803, Wilhelm Tell" 1804. der der Bearbeitung der Tragdie Demetrius" raffte den krnkelnden Dichter, der in mehreren feiner letzten Werke an die deutscheu Völker ahnnngs-volle patriotische Mahnrufe gerichtet hatte, der Tod hinweg (am 9. Mai 1805). 2. Goethe (bis 1832). Whrend der ersten Jahre der Revolution hatte Goethe in einigen dramatischen Versuchen mehr seinem Widerwillen als seiner Teilnahme fr die neuesten Ereignisse Ausdruck gegeben. Eine befriedigendere Beschftigung fand er in der Umdichtung des mittelalterlichen Rehtefe Fuchs" (1794). Erst die Freundschaft mit Schiller regte Goethe zu neuem Schaffen an. In gehobener Stimmung dichtete er 1797 das heimatliche Epos Hermann und Dorothea", in welchem der berwallenden Leidenschaft des Nachbarvolkes die ehrenwerte Festigkeit des deutschen Brgertums entgegengestellt wird; ungefhr zu gleicher Zeit erschienen Balladen und Romanzen, dazu der Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre". Durch den Verlust des ebenbrtigen Freundes fhlte sich Goethe beraus schwer betroffen (Epilog zu Schillers Glocke", zum Zweck einer ehrenden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer