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1. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 125

1903 - München : Oldenbourg
112. Die Revolutionsbewegung in Deutschland 18481851. 125 stehen sollte. Die Wahl vom 29. Juni berief auf diesen Posten den Erzherzog Johann von sterreich, einen Oheim des Kaisers Ferdinand. Der Bundestag bertrug an ihn seine bisherigen Befugnisse und ging auseinander, ohne sich frmlich aufzulsen. a) Beschlsse der die Grundrechte". Die weiteren Sitzungen des Parlaments beschftigten sich zunchst mit den sogenannten Grundrechten des deutschen Volkes" (allgemeines Reichsbrgerrecht, Gewerbefreiheit, Prefreiheit, Gewissensfreiheit, Aufhebung der Standes-Privilegien, ffentlichkeit der Gerichte, konstitutionelle Regierungen usw.). Die Verhandlungen darber nahmen einen gnstigen Fortgang, obwohl die Radikalen auf jede Weise der Ordnungsmehrheit Schwierigkeiten zu schaffen suchten; Anla dazu lieferte namentlich die schleswig-holsteinische Frage. In Schleswig-Holstein hatte sich gegen die krzlich verkndete Einver-leibung in den dnischen Staat eine deutschtmliche Bewegung erhoben, welche in ganz Deutschland lebhafte Zustimmung fand (Schleswig-Holstein meerum-schlungen, deutscher Sitte hohe Wacht"). Einem Auftrage des Bundestages gem, waren daher im Frhjahre 1848 die Preußen im Verein mit sonstigen Bundes-truppen den Holsteinern gegen die Dnen zu Hilfe gezogen, hatten aber nach anfnglichen Erfolgen Ende August einen eigenmchtigen Waffenstillstand (zit Malm) geschlossen, nach welchem fr die beiden Herzogtmer eine preuisch-dnische Landesverwaltung begrndet werden sollte. Als nun die Majoritt der Frankfurter Verfammlung diesen Vertrag nach einigem Widerstreben schlielich doch besttigte, erregten die Republikaner einen Volksaufstand gegen das Parla-ment: doch warf das Militr den Aufruhr noch am selben Tage nieder (18. Sept.). b) Beratungen der die knftige Reichsverfassnng". Bei der Behandlung dieser wichtigsten Frage machten sich sofort die schroffsten Widersprche geltend: gegenber einer Minderzahl von Republikanern stand die monarchisch gesinnte Mehrheit, welche sich selber in Klein-deutsche" und in Grodeutsche" spaltete, indem die elfteren unter Ausschlu sterreichs ein Deutsches Reich unter Preuens Fhrung, letztere aber ein Alldeutschland unter sterreichs Beteiligung verlangten. Diese Uneinigkeit bestrkte die meisten Regierungen in der grundstzlichen Abneigung, welche sie schon bisher dem Frankfurter Parlament gegen-ber bekundet hatten. Zudem wurde dessen Ttigkeit erschwert durch die Ausstnde, welche in den beiden Hauptstaaten mit gesteigerter Heftigkeit fortdauerten und die ganze Bewegung in Verruf brachten. A. ^erlauf der Revolution in sterreich 1848/49. Schon während der Mrzunruhen war der kaiserliche Hos aus Wien geflchtet. Fast zu gleicher Zeit erhoben sich auch die Lombarden und die Venetianer, die Bhmen und die Galizier, die Ungarn und die Kroaten und forderten eigene Landesverfassungen
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