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1. Bilder aus der Mecklenburgischen Geschichte - S. 9

1898 - Berlin [u.a.] : Süsserott
9 untersttzt, die Wilzen durch einen Plnderungszug. Um den tapferen Gegner zu beseitigen, sandte Gttrik im Jahre 809 einen seiner Getreuen an Thrasco, der sich dem Obotritensiirsten unter der Maske friedlicher Absichten "nherte und ihn dann meuchlings ermordete. Das Obotritenland war fr den Augenblick fhrerlos; die Folge war, da die Wilzen von neuem zu den Waffen griffen, während zugleich eine dnische Flotte von 200 Schiffen Friesland angriff. Der Dnenknig war diesmal daheim geblieben, doch schweiften seine Plne weiter und weiter. In trunkenem bermut verma er sich, den Kaiser in offener Feldschlacht bestehen und in kurzer Frist mit seinem Heer in Aachen er-scheinen zu wollen. Karl befahl, da man in den Hfen seines Reiches Kriegsschiffe baue, denn er sah wohl ein, da es ohne eine starke Flotte nicht mglich sein werde, die langgestreckten Ksten feines Reiches vor den Rubern zu schtzen. Er selbst zog eilends herbei, dem Prahler zu be-gegnen, wenn er einen neuen Angriff wagen sollte. Bei Verden stie das Aufgebot der Obotriteu zu ihm, und er setzte ihnen einen neuen Fürsten, Slaomir. Zu gleicher Zeit lie er in Holstein eine starke Beste erbauen (das heutige Itzehoe) und bertrug ihrem Befehlshaber die Obhut der die Landschaft und deren Verteidigung gegen die Dnen. Damit zwischen den Holsteinern und den Obotriten keine Grenzstreitig-feiten entstnden, ward aus Karls Anordnung die Grenze zwischen stich sischem und obotritischem Gebiet genau festgestellt und durch eine Landwehr bezeichnet, die an der Elbe in der Nhe der Delvenau- Mndung bei Lauenburg begann und an der Mndung der Schwentine stlich von Kiel endete. Diese Landwehr war ein Glied in der Kette der Grenzwehren, durch welche Karl das Reichsgebiet von den Gebieten der unterworfenen Slaven-stamme schied. Denn waren diese auch zur Tributzahlung und Heeresfolge verpflichtet, so sah sie doch Karl nicht als vollberechtigte Glieder seines Reiches an. Nichts beweist dies deutlicher als seine Handelspolitik. Er beschrnkte den Handel an der ganzen Slavengrenze auf wenige Orte, deren nrdlichster Bordowiek war, und stellte ihn unter Aufsicht der Grenz-grasen, auch verbot er bei strenger Strafe die Ausfuhr von Rstungen und Waffen, ohne zu Gunsten der Obotriten von diesem Verbot eine Ausnahme zu machen. Bei Annherung des Kaisers im Jahre 810 hatte sich die dnische Flotte wieder zurckgezogen, und als König Gttrik noch in demselben Jahre von einem seiner eigenen Vasallen gettet ward, bat sein Nachfolger sogleich um Frieden, der ihm auch gewhrt ward. Die Wilzen erlagen im Jahre 812 dem Angriffe dreier Heerhaufen, die Karl von verschiedenen Seiten her in ihr Gebiet einrcken lie, stellten Geiseln fr ihre Treue und verpflichteten sich aufs neue zur Tributzahlung. So herrschte Friede an der Nordgrenze des Reiches, als im Jahre 814 der groe Kaiser sein thatenreiches Leben beschlo, freilich ein Friede von nur kurzer Dauer. Unter Karls schwcherem Nachfolger Ludwig dem Frommen begannen die Obotriten schon nach wenigen Jahren in ihrer Treue zu wanken, und als dann das Reich von innerem Hader zerrttet ward, emprten sich Obotriten wie Wilzen, und alle Versuche Ludwigs
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