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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 85

1903 - Wiesbaden : Behrend
85 unserem Gebiet sind das St. Marien- und das Jungfrauenkloster in Erfurt, beide sind Stiftungen von Bonifatius ums Jahr 743. Ersteres ist die Wurzel des fptern Domstifts. So trieb das Christentum in Deutschland die Herr-lichsten Blten, und nach und nach wurde das ganze Land dem Christentum gewonnen. Als bestes Erziehungsmittel wirkte es geistig hebend und sittlich veredelnd auf unsere Vorsahren ein und half, sie nach innen und nach auen zu einer starken Einheit zu verbinden. Vii. 3>te Karotiugischen Könige und Kaiser. 754911. A. Pippin der Kurze. 751768. 1. Karl Martell. Die karolingischen Hausmeier bettigten ihre stets an-wachsende Macht zum Heile des Frankenreiches und zum Segen des ganzen Abend-landes. Wir hrten bereits, wie der ksiegsgewaltige Karl Martell die ganze Christenheit vor dem Untergange durch die Araber bewahrte durch den groen Sieg bei Tours und Poitiers 732. Unter seinem mchtigen Schutze konnte Bonifatius in unserem engern Vaterlande die Kirchen bauen. Zur wirksamen Verteidigung gegen die von Osten vordringenden Völker gewhrte Karl unseren Grenzlanden mehr Freiheit, als er den brigen Landesteilen lie. Trotzdem bereitete er dem selbstndigen Herzogtum, das sich aus den Resten des alten Thringerreiches ge-ildet hatte, ein jhes Ende. 2. Pippin der Kleine (der Kurze) fhrte mit starker Hand das Werk seines Vaters weiter. Auch er suchte vor allem die Einheit des Reiches wieder her-zustellen. Dabei standen ihnen die Stammesherzge am meisten im Wege, die in den nicht von Franken bewobnten Teilen des Reiches die Herrschaft ausbten. Unter Pippin wurden sie mit Ausnahme des Herzogs von Bayern alle beseitigt. Pippins Halbbruder Grifo emprte sich und zog mit seinem Anhang in unsere zum Abfalle stets bereiten" thringisch-schsischen Marken, in denen die Erinnerung an die alte Selbstndigkeit nicht schwinden wollte. Pippin drang in Thringen siegreich vor, nahm die Feste Hochseeburg (am sen See im Mansseldischen), entzog dem Lande nach vlliger Demtigung der Emprer alle alten Vorrechte und zwang es zur Annahme des Christentums. Bei der Niederwerfung dieses Auf-standes fand Pippin wirksame Untersttzung durch die slavischen Wenden an der Ostgrenze des Reiches. Spter verhinderte er diese am weiteren Vordringen durch den groen Sieg bei Naumburg 766. 3. Die Wenden. Nach der Auswanderung der Ostgermanen aus ihren ostelbischen Wohnsitzen waren diese weiten Lnderstrecken menschenleer und herrenlos geworden. Erst nach lngerer Zeit wurden sie von slavischen Vlker-schaften (Wenden, Sorben) besiedelt. Diese wohnten im 1. und 2. christlichen Jahrhundert an der Wolga und waren von da bis nach den Karpathen vor-gedrungen. Um 350 wurden sie von den kriegstchtigen Goten unterworfen. Durch den Hunnensturm gewann die unkriegerische Menge Raum zur weitern Ausdehnung nach Westen, der die Weichsel bis an die Elbe. Die stlichen Gebiete unserer Provinz erreichten sie nicht vor dem 7. Jahrhundert. Durch Nachschub gedrngt, ergo sich diese Vlkerwoge sogar der Elbe und Saale, so da zeitweise der die Hlfte unserer Provinz von Wenden berflutet war. Sie wurden von den Sachsen und Thringern teils dienstbar gemacht, teils der Saale und Elbe zurckgeworfen. Die Wenden waren nicht so hohe und krftige Gestalten wie die Deutschen. Ferner unterschieden sie sich von unsern Vorfahren durch dunkelgelbe Hautfarbe schwarze, funkelnde Augen und straffes, dunkles Haar. Auch geistig waren
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