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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 87

1903 - Wiesbaden : Behrend
87 Religion fielen sie wiederholt in das frnkische Gebiet ein und raubten und mordeten. Darum lie Karl schon auf dem ersten Maifeld zu Worms (772) den Krieg gegen die Sachsen beschlieen, der die Ein-leitung zu mehr als 30jhrigen Kmpfen bildete. Karl drang im Lande der Sachsen siegreich bis zur Weser vor, eroberte die Feste Eresburg an der Diemel (unweit Stadtberge) und zerstrte die Jrmen-sule, das grte Heiligtum der Sachsen. Nun baten die Sachsen um Frieden. Kaum aber hatte Karl ihnen den Rcken gekehrt, so er-hoben sie sich wieder unter ihrem khnen Anfhrer Wittekind. Karl mute immer neue Kriegszge gegen die unruhigen Sachsen unternehmen. Als im Jahre 777 auf dem Maifeld zu Paderborn, dem ersten Reichstage auf schsischem Boden, viele Sachsen erschienen, Unter-werfung gelobten und sich taufen lieen, da glaubte Karl, das Sachsen-land zum Gehorsam gebracht zu haben; aber aus Anstiften Wittekinds wurde wenige Jahre spter am Sntel ein frnkisches Heer ber-fallen und vernichtet. Dazu zerstrten die Sachsen die Klster und Burgen und verjagten und tteten die Priester. Aufs hchste erzrnt eilte Karl mit einem neuen Heere herbei und hielt zu Verden a. d. Aller ein schreckliches Strafgericht ab. Verzweiflung erfate die Sachsen, und das ganze Land erhob sich zu neuem Kampfe. Aber in zwei Schlachten wurden sie gnzlich besiegt, und Karl demtigte sie voll-stndig durch einen erfolgreichen Zug bis an die Elbe bei Magde-brg. 785. Nun war ihre Kraft endlich gebrochen; auch Wittekind begann an der Macht seiner Götter zu zweifeln und lie sich taufen. Bald folgten die Sachsen ihrem Fhrer. Sie unterwarfen sich und stellten Geiseln. Der Kaiser nahm nun eine vllige Neuordnung des Landes vor, indem er es unter Bischfe, bte und Priester verteilte. Jetzt entstanden berall christliche Gotteshuser; allmhlich wurden acht Bistmer gegrndet: Osnabrck, Mnster, Paderborn, Minden, Bremen, Verden, Hildesheim und Halberstadt. Letzteres ist fr unsere Provinz von groem Segen geworden; denn von hier aus vollendete sich die Bekehrung des 531 schsisch gewordenen Nordthringen (S. 79), das seitdem zu Ostfalen oder Ostsachsen gerechnet wurde. Der Bischof von Halberstadt galt als Haupt Ostsachsens. Er dehnte sein Gebiet bis zur Unstrutmndnng aus. Thringen und das Eichs-feld verblieben beim Mainzer Stuhle. In der zweiten Hlfte des 30jhrigen Sachsenkrieges wurden die immer noch bald hier bald da ausbrechenden Aufstnde schnell niedergeworfen. Auch nahm Karl eine Neuordnung der Verhltnisse des Landes nach frnkischem Muster vor. Die vorhandenen Ortschaften, deren Namen schon auf die ltesten Zeiten zurckweisen, wie Dorla, Vargula, Bibra, Lohra, Heudeber Effelder, Drbeck u. a. erhielten neues Leben. Niederlagen fr den Handel wurden eingerichtet an festen Pltzen, wie Erfurt, Artern, Merseburg, Halle, Aschersleben, Kalbe a. S., Magdeburg.
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