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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 110

1903 - Wiesbaden : Behrend
110 wrde von Sachsen erhalten hatte, zu groem Ansehen gelangte und schon lange vor seinem Regierungsantritt wie ein König in unserm Lande waltete. 2. Beilegung des Kirchenftreites. Fast des Kaisers ganze Regierungszeit hindurch tobte der Kirchenstreit fort. Heinrich erklrte wie sein Vater, fr ihn seien die Bischfe, als seine Lehnsleute, weltliche Fürsten, während die Ppste nur ihren geistlichen Charakter gelten lassen wollten. Schlielich gaben beide Teile nach: der Kaiser erkannte an, da sie a u ch G e i st l i ch e seien, da infolgedessen der Papst bei ihrer Ein-setzung mitwirken msse, der Papst gestand dem Kaiser als Lehns-Herrn der Bischfe dasselbe Recht zu. Nach dem Wormser Konkordat (1122) wurden die deutschen Bischfe hinfort von den Geistlichert des Domkapitels gewhlt; darauf hatte sie der Kaiser durch das Zepter in die weltlichen Hoheitsrechte und dann der Papst durch Ring und Stab in das geistliche Amt einzusetzen. 3. folgen dieses Streites fr Deutschland. Dieser gewaltige 50jhrige Streit hat die kaiserliche Macht in Deutschland bedeutend geschwcht. Vorher galten diegroen Reichsm 'ter, besonders die Herzogswrde, blo als wirkliche mter, deren Neubesetzung der Kaiser nach dem Tode des jeweiligen Inhabers vorzunehmen hatte; jetzt waren sie erbliche Lehen ge-worden, deren Inhaber sich mglichst der kaiserlichen Gewalt zu entziehen strebten. Die Zersetzung des Reiches war dadurch also sehr befrdert. Besonders in unserm Gebiet waren die alten Gaugrenzen durch die unaufhrlichen Wirren fast vollstndig verwischt. Die Grafschaften waren Lehen der Fürsten geworden. Die Amtsbezeichnung Graf hatte sich zum Standestitel umgewandelt. Fortan benannten sich die Grafen nach ihren Herrschaftssitzen, so die Grafen zu Wernigerode, Ballenstdt, Mansfel!d, Beichlingen, Gleichen u. v. a. X. Z>ie Kreuzzge. 1096121jl L Ursache und Veranlassung. Schon in den frhesten Zeiten des Christentums war es Sitte, Wallfahrten nach Palstina zu unter-nehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, wo der Heiland ge-boren ward, wo er lehrte und fr das Heil der Menschen starb. Jerusalem war nie leer von fremden Pilgern, und die Herren des Landes, die Araber, verwehrten ihnen den Besuch nicht. Als aber im 11. Jahrhundert das wilde Volk der Trken Palstina eroberte, wurden nicht nur die Wallfahrten verboten, sondern die Christen auch aufs hrteste bedrckt und verfolgt, die heiligen Orte entweiht und geplndert. Um diese Zeit kehrte ein franzsischer Einsiedler, Peter von Amiens, aus dem heiligen Lande zurck. Das Elend der Christen erfllte sein Herz mit tiefer Wehmut. Er eilte zum Papste nach Rom und schilderte ihm mit feurigen Worten die Bedrngnis der Pilger. Der Papst forderte ihn aus, durch Stadt und Land zu ziehen und durch seine Predigt die Gemter zur Befreiung des heiligen Landes aus den Hnden der Unglubigen zu entflammen. Peter fhrte diesen Auftrag mit Eifer aus. Von allen Seiten strmten die Menschen zusammen, um seine Worte zu hren. In dem bleichen, von Hunger und Mhsalen abgezehrten Pilger, dessen Augen wie Sterne funkelten, sahen sie einen Boten des Himmels. Glhende Begeisterung kam der die Völker des Abendlandes.
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