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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 133

1903 - Wiesbaden : Behrend
133 meist vereinsamte Lage die Fürsten hufig, sich ihrer zu bemchtigen. Jedenfalls legten die frstlichen Nachbarn und besonders deren Lehns-mannen, diejftitter, dem Handel dieser Städte groe Schwierigkeiten in den Weg. Um nun diese Hindernisse mglichst zu beseitigen, schlssen sich die Städte zu Bndnissen zusammen, die vor allem den Zweck hatten, den Verkehr auf den Land- und Wasserstraen zu sichern. 2. Die Hanse. Der bedeutendste Stdtebund ist die Hanse gewesen. Der Name bedeutet Genossenschaft. Sie ging hervor aus einem Bndnisse zwischen den Reichsstdten Lbeck und Hamburg. Ihnen schlssen sich nach und nach zahlreiche frstliche Städte an. Schlielich waren nicht blo alle wichtigen Hafenpltze an der Nord- und an der Ostsee von Amsterdam bis Reval, sondern auch zahlreiche Handelsorte des Binnenlandes in dieser Vereinigung. Der Handel in Nord- und Ostsee lag in ihrer Hand, und das mchtige Dnenvolk zitterte vor der Flotte der Hanse. Das Haupt des Bundes war Lbeck; hier wurden auch die Bundesversammlungen abgehalten. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser Handels-stdte und rumten ihnen allerlei Vorrechte im Handel ein. Der Bund hielt strenge Zucht und Ordnung unter seinen Gliedern und sorgte besonders fr die Gte und das rechte Ma der Waren. Hatte eine Stadt ihre Pflichten nicht erfllt, so wurde sie verhanfet", d. h. aus dem Bunde gestoen und gechtet. Die Blte der Hanse dauerte fast dreihundert Jahre. Dann verfiel der Bund nach und nach, weil infolge der Entdeckung Amerikas andere Städte sich des Haupthandels be-mchtigten, und weil die Mndungen smtlicher deutschen Flsse in die Hnde auslndischer Fürsten gerieten. Von den Stdten unserer Provinz gehrten der Hanse an, im nrdlichen Teile: Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Stendal, Garde-legen, Tangermnde, Salzwedel, Osterburg, Seehausen, Werben, sdlich vom Harze: Halle, Merseburg, Naumburg, Mhlhauseu, Nordhausen, Erfurt. Der. Handelsverkehr der nrdlichen Städte dehnte sich bis Skandinavien und Rußland aus, während sich die sdlichen Städte die Segnungen der Kreuzzge mehr zu nutze machten. Hamburg, Bremen und Lbeck haben bis heute den Namen Hansestdte bewahrt. 3. Mittel- und sddeutsche Stdtebndnisse. Zu so groer Macht wie die Hansestdte sind die mittel- und die sddeutschen Frei- und Reichsstdte nicht gelangt. Es hatte sich da eine ganze Reihe von Bndnissen gebildet; so gab es einen Bund der schwbischen Städte, einen solchen der rheinischen, der elsssischen, der Bodenseestdte; jeder bedeutete fr sich allein mcht viel. Erst dadurch, da sich gegen Ende der Regierung Karls Iv. alle die fctadte zu dem groen S ch w b i s ch - R h ei ni s ch en Stdtebunde zu-sammenschlossen, kamen sie vorbergehend zu Macht. Ihrem Bunde schlssen sich auch die Waldsttten in der Schweiz an, deren Freiheit seit dem Emporkommen der Habsburger fortwhrend bedroht, aber bis dahm behauptet worden war. Einige Erfolge des Bundes im Kriege be-
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