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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 134

1903 - Wiesbaden : Behrend
134 stimmten die Fürsten, sich nun auch enger zusammenzuschlieen. So standen sich dann Stdtebund und Frstenbund drohend gegenber. Die Städte bauten auf ihren Reichtum und vermaen sich sogar, sie wollten das Frstenregiment umstrzen und eine neue Reichsregierung einrichten. Ihr Mut wuchs, als die Schweizer Bundesgenoffen bei S e m p a ch 1386 das gewaltige Ritterheer des Habsburgers Leopold vernichteten; aber die Freude der Städte war nur kurz, denn schon zwei Jahre spter erlagen ihre ungeordneten Scharen bei Ds-fingen dem Frstenheere. Auf Drngen der Fürsten mute dann Wenzel 1389 auf dem Reichstage zu Eger die Auflsung des Bundes verfgen und berhaupt Stdtebndnisse fr die Zukunft verbieten. Politische Macht konnten diese Städte seitdem nicht wieder erringen; aber als Handelspltze haben viele ihr Ansehen behalten und noch fortwhrend vermehrt. Infolge des Aufschwunges von Handel und Verkehr mute das Geld eine immer grere Bedeutung gewinnen. Es entstanden Bankhuser, welche den reisenden Kaufleuten wegen der groen Verschiedenheit der Mnzen Geld wechseln muten, ihnen Geld liehen und Geld von ihnen in Verwahrung nahmen. (Fugger in Augsburg). Xvii. 2>ie Wrkengefahr. Wir haben die christliche Welt schon zweimal von gewaltigen Vlkerfluten bedroht gesehen, von Osten her durch die Hunnen, von Westen durch die Araber. Beide Male hatten sich diese Fluten an der gewaltigen germanischen Kraft gebrochen. Noch zwei weitere Male kamen solche Vlker-Sturzwellen. Whrend der Hohen-stause Friedrich Ii. in Italien um die Herrschaft kmpfte, erschien im Osten des Deutschen Reiches ein riesiger Mongolensch warm, wich jedoch zurck vor der deutschen Tapferkeit. Viel gefhrlicher erschien bald die Trfengefahr. Whrend der Kreuzzge waren die Trken noch die Angegriffenen gewesen. Sie hatten aber die Christen schlielich aus Asien hinaus-gedrngt, und bald sehen wir sie gegen den noch brigen europischen Teil des ostrmischen Reiches Sturm laufen. Von der Balkanhalbinsel fiel ihnen ein Stck nach dem andern zu. Immer enger zogen sie ihre Kreise um die Hauptstadt, das fr uneinnehmbar gehaltene Konstan-tinopel. Schlielich fiel es ihnen im Jahre 1453 nach heldenmtiger Gegenwehr in die Hnde. Schon mehrere Jahrzehnte vorher aber waren sie nach Ungarn vor-gedrungen und hatten Christenheere besiegt. Schreckliche Nachrichten von ihren Greueltaten drangen in das Reich, und bald fielen sie so-gar in deutsche Gebiete ein. Die deutschen Reichstage beschftigten sich mit der Abwehr der Trkengefahr, und die Ppste lieen gegen sie den Kreuzzug predigen. Aber die Uneinigkeit der deutschen Fürsten verhinderte eine energische Kriegfhrung. Viele dachten, die Heiden seien ja noch weit, und berlieen den zunchst Bedrohten, den Knigen von Ungarn und den Herzgen von sterreich, die Abwehr. Groe Gebiete gingen so der Christenheit verloren. Noch heute wird bei uns dreimal tglich die Turmglocke angeschlagen" oder die Bet-glocke" gelutet, ein berbleibsel aus jener Zeit. der anderthalb Jahr-hunderte residierte ein trkischer Pascha in Ofen auf der deutschen Seite der Donau, und zweimal ist Wien von den Trken belagert worden.
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