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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 155

1903 - Wiesbaden : Behrend
' 155 nicht einigen, als sie 1529 in Marburg zusammeilkamen. Zwingli fiel 1531 in der Schlacht bei Kappel gegen die Truppen der katholischen Waldsttten. Von grerer Bedeutung war das Wirken des Franzosen Calvin. Er bildete Zwinglis Lehre weiter aus und gab seinen Gemeinden strenge Ordnungen. Die Stadt Genf war sein Hauptwirkungskreis. Von hier aus verbreitete sich seine Lehre zunchst nach Frankreich und den Niederlanden; auch in Deutschland fand sie spter viele Anhnger: diese heien Reformierte. i) Luthers ferneres Wirken. Sein Tod. Mehr als zwei Jahrzehnte war fr die Protestanten das kleine Wittenberg die Hauptstadt Deutschlands. Von hier war fr sie ein unendlich reicher Segensstrom ausgegangen; hier fanden sie auch stets fr ihre Gewissenszweifel Klrung, fr ihre Seelennte Trost. Unermdlich arbeitete Luther an der Strkung der Seinen im Glauben und an ihrer Erziehung zu wahrer Frmmigkeit. Aber auch in weltlichen Dingen war der rastlose und hellblickende Mann ein vielbegehrter Ratgeber. Nicht wenige Fürsten suchten nicht blo seinen Rat bei der Neuordnung des Kirchen- und Schulwesens in ihren Landen, sondern auch seine Vermittlung bei ihren weltlichen Streitig-leiten. Der einst ungestme Kmpfer und khne Reformator war jetzt oft ein ruhiger und milder Schiedsrichter und brachte gewhnlich alles zu gutem Ende. Bittere Stunden blieben ihm freilich auch nicht erspart. Viel Kmmernis bereitete ihm die Streitsucht der eigenen Anhnger sowie das Aufkommen des Calvinismus, und mit groer Besorgnis sah er dem Laufe der Dinge entgegen, als der Kaiser es nicht mehr bei Drohungen bewenden lie, sondern ernstlich zur Niederwerfung der Protestanten rstete. Aber sein Vertrauen auf den allgemeinen Sieg des Evan-geliums festigte sich von Tag zu Tag, denn es erschien ihm auf ewig festen Grund gebaut. Nicht blo in Deutschland hingen ihm Millionen an, in Dnemark und Schweden war seine Lehre bald vollstndig durchgedrungen. Trotz schwerer krper-licher Leiden war er 1546 auf Bitten der Grafen von Mansfeld nach Eisleben gereist, um Streitigkeiten zwischen ihnen zu schlichten. Gerade als ihm dies gelungen war, verschlimmerte sich pltzlich sein Leiden. Ruhig sah er den, Tode ins Auge. Auch aus dem Sterbebette freute er sich seines Lebenswerkes und starb, mit Gott und Christo vershnt, eines sanften Todes (18. Februar 1546). Sein Leichnam wurde in der Schlokirche zu Wittenberg beigesetzt. Wir drfen Luther mit Stolz als einen der grten Shne unserer engern Heimat bezeichnen. Noch heute reden die Orte eine deutliche Sprache zu uns, an denen seine Geburt und sein Sterben, seine Erziehung, seine Vorbereitung zum Reformator und feine Wirksamkeit erfolgten. 7. Kaiser Karl V. und die Protestanten. a) Kampf mit Franz I. von Frankreich um die Vorherrschaft in Europa. Whrend so in Deutschland der groe Geisteskampf ausgefochten wurde, hallten West- und Sdeuropa wieder von dem Lrm eines groen Krieges, der zwischen dem Kaiser Karl V. und dem Könige Franz I. von Frankreich entstanden war. Es handelte sich um nichts Geringeres als um die Vorherr-schaft in Europa. Die Macht des Hauses Habsburg hatte innerhalb weniger Jahrzehnte einen fr die brigen Herrscher Europas wahrhaft bedrohlichen Umfang gewonnen. Karl war, als er Kaiser wurde, nicht blo Besitzer der groen deutschen Habsburgischen Kronlnder; ihm gehorchten auch die blhenden Niederlande. Er war auerdem König von Spanien, und seine Kriegsscharen eroberten ihm eben da-mals unermelich reiche Lnder in der Neuen Welt. Ferner hatte er begrndete Ansprche aus das Herzogtum Burgund, auf das Herzogtum Mai-land und auf das Knigreich Neapel; auch diese schickte er sich an, endgiltig zu
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