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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 167

1903 - Wiesbaden : Behrend
der Augsburger Religionsfriede besttigt und auf die Refor-mierten ausgedehnt. Was aber bedeuteten jene groen Verluste an Land, Ansehen und Macht gegenber denen, die das deutsche Volk an Menschenleben, an Hab und Gut, an seinem geistigen Leben erlitten hatte! 7. Allmhlicher Aufbau der Provinz Sachsen. Durch den Lnderzuwachs Brandenburgs war der nrdliche Teil unseres Gebietes (Regierungsbezirk Magdeburg) nun fast vollendet. Auf dem Grundstein", der A l t m a r k, war das nunmehrige Frstentum Halber st adt und das gleichfalls in ein weltliches Herzogtum verwandelte Erzbistum Magdeburg (1680, nach dem Tode des letzten Administrators) dem brandenburgisch-preuischen Staate eingefgt worden. Es fehlten nur noch die Grafschaft Wernigerode (bis 1714), das Stift (Frstentum) Quedlinburg (bis 1697 bezw. 1803), die kurschsischen mter Barby, Gommern und das hannoversche Amt Kltze (bis 1815). Vom sdlichen Teile waren erst kleine Anfnge vorhanden, nmlich der zum Herzogtum Magdeburg gehrige Saal kr eis mit der Stadt Halle, der angrenzende stliche Teil der Grafschaft Mans-feld und Teile der Grafschaften Hohenstein und Rein st ein (Bennecken-stein, Klettenberg, Lohra). Die noch einzufgenden Landesteile gehrten zum grten Teile (bis 1803) zu Kurmainz, abgesehen von den freien Stdten Nordhausen und Mhlhausen, und (bis 1815) zu Kursachsen. Letzteres war durch die magdeburgischen mter Querfurt und Burg (1688) und den sdlichen Teil der heutigen Provinz Brandenburg vergrert worden. 8. Des Krieges Not. Die groen Leiden des Krieges senkten sich besonders auf den Bauersmann. Fremdes Kriegsvolk, durch Blut und Schlachten verwildert, marschierte in sein Dorf, legte sich ihm ins Haus und Bett, mi-handelte ihn und die Seinen, forderte Kriegssteuer, Geschenke und zerschlug, ver-wstete und plnderte doch noch, was ihm vor Augen kam. Banden folgten auf Banden, die Lieferungen und Qulereien schienen endlos. Mit Entsetzen sah der Bauer, da die fremden Soldaten mit einer Sprkraft, die er der Zauberei zu-schrieb, aufzufinden wuten, was er tief in der Erde versteckt hatte. Wenn er ihnen aber zu schlau gewesen war, dann ergriffen sie ihn selbst und zwangen ihn durch entsetzliche Qualen, das Bersteck seiner Schtze anzugeben. Seine Wirtschaft wurde ganz verwstet, die Gespanne vom Pfluge gerissen, die Herden von der Weide geholt und die Bestellung der Felder oft unmglich gemacht. Auf die Kirchtrme und aus hohe Punkte der Flur stellte man Wachen, die ein Zeichen gaben, wenn Truppen in der Ferne sichtbar wurden. Dann brachte der Landmann, was er retten konnte, Frauen und Kinder und die leicht bewegliche Habe, eilig in ein entferntes Versteck. Wochen, ja Monate lang fristeten dort die Flchtlinge ihr angstvolles Dasein. Im schwarzen Moore zwischen Grben, Binsen und Erlen-gebsch, in dunkler Waldesschlucht, in alten Lehmgruben und verfallenem Mauer-werk suchten sie die letzte Rettung. Waren die Soldaten abgezogen, dann kehrten die Armen in ihre Huser zurck und besserten notdrftig aus, was verwstet war. Nicht selten freilich fanden sie nur eine rauchende Brandsttte". 9. Kulturznftnde nach dem Dreiigjhrigen Kriege. a) Wirt-fchaftliche Zustnde. Deutschland glich jetzt fast einer groen Wste. Taufende von Stdten und Drfern lagen in Asche. Wo einst saftige Wiese und ppiges Ackerfeld prangten, da wuchsen Disteln und Dornen; wo einst ein friedliches Drfchen lag, da fand sich jetzt Wild-nis und Wald. Man wandert bei zehn Meilen", klagt ein Zeitgenosse, und sieht nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen
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