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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 198

1903 - Wiesbaden : Behrend
198 andere Knstler Aufmunterung und Untersttzung. Er war auch der erste Fürst Europas, der die volle Glaubensfreiheit gewhrte. Viele Tausende franzsischer Hugenotten, Waldenser und Pflzer fanden bei ihm gastliche Aufnahme und mehrten bald den Wohlstand des Landes. Es gab franzsische Kolonien in Werben, Stendal, Burg, Kalbe a. S., Neuhaldensleben, Halberstadt, Halle und Magdeburg; die letzten beiden waren die bedeutendsten. Nchst Berlin hat der altbraudenburgische Teil unserer Provinz durch diese Einwanderung nicht nur geschickte Landleute und gewerbttige Kunsthandwerker (S. 196), sondern auch wissenschaftlich, geistig und sittlich bedeutende Persnlichkeiten gewonnen. La Fleur stiftete das pdagogische Institut in Halle, das spter mit der Universitt verbunden wurde. Allmhlich gingen die franzsischen Gemeinden in den deutsch-reformierten auf. Brandenburg bettigte sich auch weiterhin als Hort des Protestantismus. Den Lutheranern und den Reformierten verbot Friedrich Wilhelm den Mibrauch der Kanzel zu Streitereien. 11. Die letzte morgenlndische Pest, die 1679 der Ungarn nach Wien kam, verbreitete sich 1680 der Dresden in unseren Gegen-den und forderte schwere Opfer. Besonders heftig wurden 1681 Halle, Eisleben, Mansfeld, Halberstadt, Magdeburg und Nordhausen von der schrecklichen Seuche heimgesucht, während im nchsten Jahre Stendal, Tangermnde, Werben, Merseburg, Sangerhausen, Erfurt und selbst das Eichsfeld mit Benneckenstein schwer zu leiden hatten. Merkwrdigerweise blieben Wernigerode, Quedlinburg, Aschersleben, Mhlhausen und Eilenburg vor dem wtenden Wrgengel verschont. Es ist zu verstehen, da solche ernsten Zeiten einen bedeutenden Einflu auf das uere und innere Leben unserer Vorfahren ausbten und den Boden fr eine kirchliche Erneuerung (S. 202) vorbereiteten. 12. Seine Person. Der Groe Kurfürst hatte etne hohe, ritterliche Gestalt. In jungen Jahren wallte ihm sein volles Haar bis auf die Schultern, spter trug er nach der damaligen Mode eine mchtige gekruselte Perrcke. In der Kleidung zeigte er groe Einfachheit. Seine Gesichtszge waren in der Regel ernst, konnten aber auch freundlich und heiter fein. All fein Tun war getragen von wahrer Frmmigkeit und tiefem Gottvertrauen, und so wirkte und schaffte er in rastloser Ttigkeit bis in die sptesten Lebensjahre. 13. Sein Ende. Nach 48jhriger, segensreicher Regierung starb Friedrich Wilhelm mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt!" Seine gewaltigen Verdienste um Land und Volk in Verbindung mit unsterblichem Kriegsruhm hatten ihm schon bei Lebzeiten den Namen der Groe" eingetragen. Seine Regierung ist eine Glanzzeit unserer ruhmreichen vaterlndischen Geschichte. Der von ihm gelegte Grund war stark genug, den Knigsbau seiner Nachkommen zu tragen.
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