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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 206

1903 - Wiesbaden : Behrend
206 versprochene Belohnung, das Herzogtum Berg, vorenthalten wurde, geriet er in hellen Zorn. Auf seinen Sohn zeigend, rief er prophe-tisch aus: Dort steht einer, der mich rchen wird!" _ 5. Verwaltung des Landes. Trotz der gewaltigen Vermehrung des Heeres war doch im Lande von Steuerdruck nichts zu spren; denn die Verwaltung wurde vom Könige musterhaft eingerichtet. Er bersah mit seinem klugen Herrscherauge alle Einrichtungen des groen Staates, vereinfachte und verbesserte daran mit solchem Geschick, da bald alle Rder der riesigen Verwaltungsmaschine wunderbar mein-ander griffen. Als oberste Verwaltungsbehrde entstand das General-Direktorium in Potsdam. In ihm fhrte der König selbst den Vorsitz. Die Steuereinrichtung des Groen Kurfrsten blieb bestehen; doch wurden Ungleichheiten ausgeglichen, und die Rittergutsbesitzer hatten fortan eine Kriegssteuer fr die Unterhaltung des Heeres zu zahlen. Die Domnen wurden an Generalpchter gegeben, welche dieselben in bester Ordnung halten muten. So gelang es dem Könige durch seine unermdliche Ttigkeit, die Staatseinknfte von 10 auf 21 Millionen Mark zu erhhen. 6. Zucht des Beamtenstandes. Ein solcher Aufschwung war nur dadurch mglich, da die Ttigkeit der Untertanen bedeutend ge-steigert wurde. Im preuischen Lande sollte jeder nach Krften ar-6eitert, besonders aber die Beamten. Sowohl vom hchsten als vom niedrigsten unter ihnen verlangte der König Sparsamkeit, Ordnung und Gewissenhaftigkeit. Alle wurden in ihrer Ttigkeit genau ber-wacht, damit nichts unntig ausgegeben werde. Auf seinen jhrlichen Be-sichtignngsreisen sah er selbst berall nach dem Rechten. Wehe dem Beamten, der seine Schuldigkeit nicht getan hatte! Widerrede duldete er nicht. Rsonnier' er nicht!" war seine Antwort, der er ntigen-falls mit dem Stocke Nachdruck gab. So waren das Auge und die Faust des Knigs berall, und der oberste wie der niedrigste Beamte zitterten vor ihm. Friedrich Wilhelm I. ist der Schpfer des preuischen B eamtensta'nd es, der sich noch heute durch Un-eigenntzigkeit und Pflichttreue auszeichnet. 7. Hebung der Landwirtschaft. Den Domnenpchtern gab der König Ermahnungen und Belehrungen der Fhrung einer guten Wirtschaft; ihre Muster-Wirtschaft wirkte sehr vorteilhaft auf den Anbau im ganzen Lande. Ausgedehnte Smpfe wurden entwssert und urbar gemacht (das R h i n - und H a v e l l n d i s ch e Luch in der Nhe von Fehrbellin). Es gab noch viele wst liegende Stellen im Lande ; verlassene Bauernhfe und Drfer, heruntergekommene Städte fanden sich immer noch in erschreckender Zahl. Unter den einladendsten Versprechungen zog der König eine groe Anzahl von Ansiedlern heran. Unausgesetzt ermunterte er seine Untertanen zum Anbau. Klar erkannte der Herrscher den vielseitigen Nutzen des Obstbaues. Zur Befrderung desselben erging eine Verordnung, da jeder Bauer jhrlich Apfel- und Pflaumenbume pflanzen sollte. Auf diese Weise erhielten ganze Gegenden durch die rastlose Ttigkeit des Knigs ein vllig anderes Aussehm. So sparsam er war, bei unverschuldeter
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