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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 229

1903 - Wiesbaden : Behrend
229 2. Zug nach gypten. Gern htte sich Bonaparte schon damals an die Spitze des Staates gestellt. Aber er fhlte selbst, sein Ruhm war dazu noch nicht groß genug. Die Frucht ist noch nicht reif", sagte er. Frankreich befand sich zwar schon jetzt in grter Unordnung. Die Jakobiner hatten blo zerstrt, und die Mitglieder des Direktoriums, lauter mittelmige Kpfe, waren nicht imstande, in dem furchtbaren Wirrwar Ordnung zu schaffen. Er sah voraus, da unter ihrer Leitung Frankreich bald ganz ans den Fugen gehen mute. Bis dies geschhe, wollte er seinen Ruhm vermehren und dann als Retter in der Not erscheinen. Darum lie er sich den Oberbefehl der eine Expedition nach gypten bertragen, die gegen England gerichtet war. Die Männer des Direktoriums gingen gern darauf ein, um ihn aus Paris fortzubringen; der unmig ehrgeizige Feuerkopf war ihnen schon lngst unheimlich. Bonaparte wollte gypten, dieses wichtige Durchgangsland fr den europischen Handel mit Indien, erobern, um dort die Ver-trabung der Englnder aus Indien vorzubereiten. Es war ihm die Erkenntnis aufgegangen, da England der gefhrlichste Feind Frank-reichs sei. In der Stille traf er seine Anordnungen. Die Englnder meinten, er wolle eine Landung an ihrer Kste vorbereiten; da segelte er von Toulon ab. Der englische Admiral Nelson war ihm bald hart auf den Fersen. Aber es gelang Napoleon, vor den Englndern nach gypten zu kommen (1798). Das Land war zwar dem Namen nach Eigentum des Sultans, aber die Herrschaft hatte das Kriegsvolk der Mameluken. Bonaparte spielte sich als Befreier von ihrem harten Joche auf und versicherte den Bedrckten nebenbei, er sei ein richtiger Muselmann. Bei den Pyramiden besiegte er zwar die Mameluken; aber da kam die Nachricht, da seine Flotte von dem ergrimmten Nelson bei Abukir gnzlich vernichtet sei. Dem Heere war jetzt der Rckweg abgeschnitten. Zwar gelang es ihm, zwei heranrckende trkische Armeen zu besiegen; aber seine Lage war verzweifelt, und er trat mit den Englndern in Unterhandlungen wegen der Kapitulation. Bei der Gelegenheit erfuhr er, da Frankreich in der grten Not fei. sterreich war mit England und Rußland ein Bndnis eingegangen. Frankreichs Heere waren geschlagen, und die Verwirrung im Innern war aufs hchste gestiegen. 3. Erster Konsul; neue Erfolge. Jetzt war die Frucht reif. Nur auf fein Emporkommen bedacht, lie Napoleon das Heer unbedenklich im Stiche und eilte nach Paris. Durch einen Staatsstreich strzte er (1799) die Verfassung um und lie durch Volksabstimmung eine neue einfhren. Sie gab ihm unter dem Titel eines Ersten Konsuls monarchische Gewalt. Frankreich hatte jetzt wieder eilten Herrn. Bald zeigte sich seine glnzende staatsmnnische Begabung. In wenigen Wochen war
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