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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 272

1903 - Wiesbaden : Behrend
272 Hunger und Strapazen erschpfte Ostarmee suchte der die Schweizer Grenze zu entkommen, wo sie, noch 84000 Mann stark, die Waffen strecken mute. So endete die letzte franzsische Feldarmee. k) Der Fall der Hauptstadt Paris. Die Deutschen hielten Paris nun schon seit mehr als vier Monaten eingeschlossen. Wieder-holte Ausflle wurden stets blutig zurckgewiesen. Den Ausfall bei St. Denis schlug unser 4. Korps mit schweren Verlusten ab. Nach Weihnachten fing die deutsche Artillerie an, die Festungswerke von Paris zu beschieen, und die Bevlkerung geriet in Unruhe und Schrecken; dazu kamen Hungersnot, Seuchen und Aufruhr im Innern. Weil von keiner Seite mehr Hilfe zu erwarten stand, sah die Hauptstadt sich zur Ubergabe gezwungen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstill-stand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30 000 Abgesandte deutscher Truppen in die Mauern der stolzen Stadt ein. 1) Der Friede; die Aufrichtung des neuen Deutschen Kaiser-reiches. Frankreich war nun vollstndig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zu stnde, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Mil-liarden Frank (4000 Millionen Mark) Kriegskosten und traten Elfa-Lothringen mit Ausschlu der Stadt und Festung Belfort ab (260 Quadratmeilen mit 1 % Mill. Einwohnern). Als die Nachricht von diesem, ehrenvollen Frieden nach Deutschland kam, da stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich" zum Himmel empor. So endete der ruhmvolle Feldzug, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400 000 Mann Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 franzsische Fahnen erobert hatten. Der herrlichste Preis dieses unvergleichlichen Krieges ist die Einigung Deutschlands. Whrend noch die Kanonen um Paris donnerten, vollzog sich die Wiedervereinigung der norddeutschen und der sddeutschen Staaten zu einem einigen Reiche unter Preuens Fhrung. Durch den König Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Word-nuug des Norddeutschen Reichstages erschien, um ihn, (wie vor 21 Jahren seinen Bruder, aber im bessern Sinne) im Namen des deutschen Volkes zu bitten, die Kaiserwrde anzunehmen. Wilhelm I. erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutschen Fürsten, bernahm er am 18. Januar 1871 im Schlosse zu Versailles fr sich und seine Nachfolger die deutsche Kaiserwrde unter dem Titel Deutscher Kaiser". Die bedeutungsvolle Feier fand im Spiegelsaale des Schlosses der franzsischen Könige statt, an derselben Stelle, wo so viele Rnke gegen Deutschland geschmiedet worden waren. Nach der kirchlichen Feier verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Kaiserreiches und bergab
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