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1. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 272

1892 - Gera : Hofmann
272 trefflichen Chassepotgewehren Tod und Verderben in die Reihen der Strmenden. Entsetzlich wtete der Kampf um die Hhen von St. Privat und Gravelotte und trmte ganze Leichenhgel auf. Zuletzt gelang es der todesmutigen Tapferkeit der preuischen Garden und der Sachsen, durch eine Schwenkung die Gegner aus ihren Befestigungen zu werfen. Als dann die sehnlich erwarteten Pommern anlangten und mit klingendem Spiele die Hhen von Gravelotte nahmen, da konnte Moltke dem Könige melden: Majestt, der Sieg ist unser, der Feind ist aus allen Stellungen geworfen!" Die Nacht war herein-gebrochen; nur noch einzelne Kanonenblitze erhellten das Dunkel; Wacht-feuer leuchteten im weiten Umkreis auf; hier Klagelaute der Verwundeten und Todesrcheln der Sterbenden, dort froher Siegesjubel und ge-schftige Thtigkeit fr Tote und Verwundete. Der König sa auf einer Leiter, die auf ein gefallenes Pferd gesttzt war, und diktierte beim Scheine des flackernden Wachtfeuers die Siegesdepesche, welche tags darauf mit Viktoriaschieen und Glockengelute den Jubel durch das ganze deutsche Land trug. Nur ein Schluck Wein und ein Stck trockenes Brot labte und ein Bauernhaus beherbergte ihn. Um Metz legte nun Friedrich Karl durch Grben und Verhaue, Bajonette und Kanonen einen eisernen Belagerungsgrtel. d) Der Tag von Sedan (2. Sept.). Der Kronprinz Friedrich Wilhelm und der Kronprinz Albert von Sachsen mit einer vierten Armee kamen Mac Mahon auf die Fhrte, wie er von Norden her Bazaine die Hand reichen und ihn aus seiner Falle befreien wollte. Durch mehrere siegreiche Gefechte, besonders bei Beaumont am 30. Aug., drngte man ihn endlich in die Festung Sedan an der belgischen Grenze und umstellte ihn vollstndig. Rundum raste der Kampf; immer enger zog sich der erstickende Grtel um die Franzosenmassen; in wilder Unordnung drngten sie sich durcheinander, und dazwischen schleuderte die preuische Artillerie Entsetzen und Verderben. Umliegende Drfer gingen in Flammen auf, und auch in Sedan brachen Feuersbrnste aus. Mac Mahon suchte den Tod, erhielt aber blo eine Verwundung; den Oberbefehl bernahm der kurz zuvor aus Afrika angelangte General von Wimpffen. Dieser schlo endlich am 2. Sept., nachdem 30000 Mann gefallen und ebensoviel gefangen waren, einen bergabe-Vertrag, wonach die Armee von 85000 Mann kriegsgefangen nach Deutschland wandern und das reiche Kriegsmaterial ausgeliefert werden mute. Auch Napoleon war unter den Gefangenen, der Mann, vor dem sich noch jngst Europa gebeugt, und den vor einigen Jahren König Wilhelm auf der Hhe des Glcks gesehen hatte. Er ergab sich dem Könige, indem er schrieb: Da es mir nicht vergnnt gewesen, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, so bergebe ich Eurer Majestt meinen Degen." Der König wies ihm Wilhelmshhe bei Kassel zum Aufenthalte an und schrieb tief ergriffen an die Knigin: Welch eine Wendung durch Gottes Fgung!" Der Jubel der Armee und des ganzen Landes war unbeschreiblich. An demselben
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