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1. Teil 1 u. 2 - S. 134

1913 - Leipzig : Freytag
134 9. Folgen der Wanderungen. Infolge der Wanderung der ostgermanischen Stmme wurde der Rest der rmischen Herrschaft in Deutschland vllig vernichtet. Der grte Teil des West-rmischen Reiches ging in den Besitz der Germanen der. Die Ostgermanen erschienen berall als erobernde Kriegerkaste; nach und nach aber verschmolzen sie mit den Rmern, weil diese in der groen Mehrheit waren und eine be-deutend hhere Kultur hatten. So entstanden in wenigen Jahrhunderten die romanischen Nationen, die Italiener, Spanier und Franzosen. Die Ostgermanen gingen also dem Deutschtum verloren. Die verlassenen Gebiete zwischen Elbe und Weichsel wurden von denslaven besetzt; sie drangen aus den weiten russischen Steppen nach dem Westert vor und besiedelten sogar Bhmen und den Winkel zwischen Elbe und Saale. Mit der Ausbreitung de* Germanen wuchs der Macht-bereich der christlichen Lehre, da alle Germanen, die sich auf rmischem Boden festsetzten, den katholischen Glauben annahmen. So bahnte sich die Durchfhrung der Idee von der Einheit der katholischen Kirche an; damit hob sich naturgem die Stellung ihres Oberhauptes, des rmischen Bischofs. Die Ppste von Rom haben spter zur Ausbreitung des Christentums viel getan; selbst die Angelsachsen und Franken erkannten ihre Herrschaft an. Die Ereignisse der Vlkerwanderung veranlagen eine reiche Sagenbildung. Die bewegliche Phantasie der Völker verschmolz Gestalten der Gtterlehre mit geschichtlichen Helden und schuf herrliche Sagen und Lieder, die sich anfangs mndlich von Geschlecht zu Geschlecht fort-pflanzten und erst in spteren Zeiten aufgezeichnet und von gottbegnadeten Dichtern, deren Namen wir freilich nicht kennen, zu gewaltigen Heldengedichten verflochten wurden. Das bekannteste davon ist das Nibelungenlied. 2. Das Frankenreich. 1. Tie Grndung des Frankenreichs. Das bedeutendste Volk unter den Westgermanen wurden nach und nach die Franken. Sie zerfielen in drei groe Stmme: in die Salier, die von der Nordsee bis zur Maas wohnten, in die Ripuarier, die hauptschlich auf der linken Seite des Mittelrheins ihre Wohnsitze hatten, und in die Oberfranken, die sich zwischen Mosel und Rhein und teilweis auch am Main niedergelassen hatten. Zu jedem einzelnen Stamme gehrten wieder mehrere Vlkerschaften, die alle unter der Fhrung eines besonderen Fürsten standen. Ein einiges Volk in einem festgefgten Staate bildeten also die Franken noch nicht. Da trat bei den salischen Franken der mchtige König Chlodowech auf; er war eine gewaltige Herrschernatur. Mit List und Betrug, mit Energie und Tapferkeit, mit Mut und Klugheit suchte er ein mchtiges Reich zu grnden. Zuerst griff er den rmischen Statthalter Syagrius an, unter dessen Herr-schaft der letzte Rest des westrmischen Reiches stand. In der Schlacht bei Soiss-ons wurde der Rmer geschlagen; sein Land zwischen Loire, Maas und Somme nahm Chlodowech an sich, besiedelte es mit Franken und machte Paris
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