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1. Teil 1 u. 2 - S. 182

1913 - Leipzig : Freytag
182 was ihm Heinrich Iv. nicht zuerkannt hatte. Lothar suchte das Geschlecht der W e l f e n zum mchtigsten in Deutschland zu machen; er verheiratete seine Tochter mit Heinrich dem Stolzen und gab ihm zu dem Herzogtum Bayern auch noch Sachsen. Nach auen trat er kraftvoller aus als nach innen; er verlieh Alb recht dembrendie Nordmark und bahnte so eine energische Germanisierung und Christianisierung der Slaveulnder wieder an (1134). Nach Lothars Tode hatte sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze auf den deutschen Knigsthron gerechnet; aber die Fürsten whlten ihn nicht, weil er ihnen zu mchtig war. Die Wahl fiel auf Konrad Iii., er war Herzog von Schwaben und stammte aus dem Geschlechte der H o h e n st a u f e n. Mit ihm kamen die staufischen Kaiser auf den Thron; sie regierten von 1138 bis 1254. Konrad Iii. wollte die Macht der Welsen brechen; deshalb forderte er gleich nach der Wahl Heinrich den Stolzen auf, Sachsen herauszugeben, weil niemals zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt sein sollten. Darber kam es zum ersten Kampf zwischen den Welsen und Hohenstaufen, der damit endigte, da den Welfen Bayern verloren ging. Heinrich der Stolze starb während der Kmpfe; seine Anhnger und seine Frau verteidigten sich aber tapfer und retteten so fr Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen. 2. Friedrich I. Barbarossa. a) Friedrich I. st ellt die Kaisermacht in Norditalien her. Nach Konrad kam sein Neffe Friedrich von Hohenstaufen zur Regierung, den die Italiener wegen seines rtlichen Bartes Barbarossa nannten. Sein Ziel war, die Kaisergewalt und die Macht des Deutschen Reiches wieder auf-zurichten; Otto der Groe war sein Vorbild. Zwei Wege fhrten zu diesem Ziele; entweder drckte er die deutschen Fürsten wieder zu seinen Vasallen herab, oder er suchte das Verlorene in Italien wiederzugewinnen. Friedrich beschritt anfangs den zweiten Weg. In Deutschland herrschte noch durchgngig die Naturalwirtschaft; Ackerbau und Viehzucht waren die Hauptnahrungszweige. Könige und Fürsten, Bischfe und bte zahlten ihren Beamten kein Geld, sondern gaben ihnen ein Dienstlehen, das Feld, Wiese oder Wald sein konnte. Ganz andere Verhltnisse dagegen herrschten in Norditalien. Hier hatte sich neben dem Ackerbau ein blhender Handel entwickelt, der wieder das Entstehen des Gewerbes und der Industrie zur Folge hatte. Handel und Industrie schufen wieder ein reiches stdtisches Leben, in dem das Geld nach und nach eine Rolle zu spielen begann. Die Kreuzzge hatten diesen wirtschaftlichen Umschwung begnstigt. Hand in Hand damit ging eine politische Umwlzung. Die Städte machten sich vollkommen selbstndig; sie erkannten weder die Oberhoheit der Bischfe und Grafen noch die des Kaisers an. Sie richteten eine eigene Verwaltung ein, indem sie sich Ratsherren und Brgermeister whlten, und bten nach eigenem Ermessen die Rechtspflege. Sie prgten Geld und erhoben fr ihre Kafsen die Zlle. Die Drfer und das platte Land wurden unterjocht. Somit bildeten die Städte eigene Staaten, die nur auf ihren Vorteil bedacht waren und sich nicht um Kaiser und Reich kmmerten. Keine der lombardischen Städte hatte sich so entwickelt wie Mailand,
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