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1. Teil 1 u. 2 - S. 189

1913 - Leipzig : Freytag
189 Schwaben; die Welsen aber stellten Otto Iv., den Sohn Heinrichs des Lwen, zum Könige auf. So hatte das Deutsche Reich zwei Herrscher, zwischen ihnen mute das Schwert entscheiden. Der Papst trat auf die Seite der Welsen und belegte Philipp mit dem Banne; denn er hatte mit Angst das Wachsen der staufischen Macht gesehen. Trotzdem siegte Philipp und htte Otto vllig verdrngt, wenn er nicht pltzlich von Otto von Wittelsbach ermordet worden wre (1208). So war der Welse nun Alleinherrscher. Aber er verfeindete sich bald mit dem Papste, so da dieser Friedrich Ii., den Sohn Heinrichs Vi., zum Gegenknig aufstellte und nach Deutschland schickte. Friedrich war zwar noch jung, aber sein kluges und gewandtes Auftreten gewann ihm alle Herzen. Otto wurde besiegt; er starb verlassen und vergessen auf der Harzburg. c) Friedrich Ii. 12151250. Friedrich hatte die Plne seines Grovaters und seines Vaters geerbt. Sein hoher Sinn trumte von einer Weltherrschaft. Die Wurzeln seiner Macht suchte er aber in Italien. Das rauhe Deutschland konnte ihm nicht gefallen. Seinem Erblande in Sditalien wandte er die grte Sorgfalt zu. Hier schuf er einen Staat, der unserm jetzigen Staatswesen sehr hnlich sah. Das Lehnswesen wurde abge-schafft; die Beamten wurden auf ihren Beruf vorbereitet und fr ihre Dienste mit Geld bezahlt. Sie konnten jeden Tag entlassen werden, wenn sie nicht ihre Pflicht erfllten. Damit verschwand auch das Vasallenheer. Der Kaiser warb seine Soldaten an und hielt sie immer unter der Fahne. Er schuf also das erste stehende Heer. Dadurch wuchs seine Macht gewaltig. Zur Bezahlung seiner Beamten und zur Unterhaltung seines Heeres brauchte der Kaiser Geld, deshalb fhrte er Steuern ein. Die Gesetzgebung lag in den Hnden des Kaisers; die Beamten hatten nur seinen Willen auszufhren. Friedrich Ii. hatte dem Papste versprochen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Bis jetzt hatte er aber dazu noch keine Zeit gefunden; der innere Ausbau seines Reiches war ihm wichtiger. Endlich gab er dem Drngen des Papstes nach. Kaum war der Kaiser in See gegangen, so brach unter seinem Heere die Pest aus. Er kehrte um und landete wieder in Italien. Gregor Ix. ergrimmte, er meinte, es sei nur ein Vorwand, und belegte den Kaiser mit dem Banne. Doch dieser kehrte sich nicht daran, rstete von neuem und fhrte den Kreuzzug aus. Er war der erfolg-reichste; denn den Christen wurden alle heiligen Sttten berlassen. Als Friedrich wieder nach Italien kam, trieb er die Schlsselsoldaten des Papstes aus seinem Reiche und schlo mit Gregor Frieden. Danach ging er nach Deutschland. Auf einem Reichstage setzte er seinen Sohn Konrad zu seinem Vertreter ein und erlie Bestimmungen der den Landfrieden. Damit wurden die Kmpfe fr diejenigen Tage untersagt, an denen Jesus ge-litten hatte. Den Fürsten rumte der Kaiser das Erb-, Mnz-, Zoll- und Besesti-gungsrecht ein. Sie wurden somit in ihren Gebieten selbstndige Herrscher. Das Emporkommen der Städte dagegen suchte der Kaiser zu unterdrcken. Whrend er wieder nach Italien zog, brachen wilde Mongolenstmme aus Rußland in das Deutsche Reich ein. Bei Liegnitz (1241) stellte sich ihnen der Herzog
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