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1. Teil 1 u. 2 - S. 259

1913 - Leipzig : Freytag
259 Regensburg, Konstanz u. a. grere Geldmittel. So standen sich die beiden Religionsparteien abermals feindlich gegenber. 6. Die Bhmen erkmpfen sich den Majesttsbrief 1609. Whrend der schwachen Regierung Rudolss Ii. herrschten im sterreichischen Staate bald gesetzlose Zustnde. Deshalb kamen die Erzherzge zusammen und whlten des Kaisers Bruder Matthias zum Oberhaupte des Hauses Habsburg; die Mhren, Ungarn und sterreicher erkannten ihn auch als solchen an, nachdem er den protestantischen Untertanen freie Religionsbung zugesprochen hatte. Nur die Bhmen blieben dem Kaiser Rudolf treu; sie benutzten aber seine bedrngte Lage, um dieselben Rechte, die Matthias seinen Untertanen gewhrt hatte, fr sich zu erlangen. Lange strubte sich Rudolf dagegen, endlich aber gab er den Bhmen den M a j e st t s b r i e f. Das war ein kaiserliches Gesetz, in dem bestimmt wurde, da niemand mit Gewalt von seiner Religion, darin er seine Seligkeit erhofft, abgedrngt werden soll, und da die drei Stnde, die Adligen, die Geistlichen und die Brger, auf ihrem Grund und Boden Kirchen und Schulen grnden drfen. Auch wurde den Protestanten gestattet, zum Schutze ihres Bekenntnisses und ihrer Rechte sich aus den Stnden Verteidiger zu whlen, die sogar Geld aufnehmen und Truppen anwerben konnten. 28. Der Dreiigjhrige Krieg. 16181648. I. Niederwerfung der Protestanten durch den Kaiser. 1. Der Bhmisch-Pslzische Krieg. 1618 bis 1623. a) Ursache und Veranlassung. Im Jahre 1612 war Kaiser Rudolf gestorben; sein Nachfolger im Reiche und in Bhmen wurde sein Bruder Matthias, der von 1612 bis 1619 regierte. Der neue Kaiser war von schwchlicher Gesundheit, so da bei seiner Krnung zu Frankfurt ein Fürst die Bemerkung machte, der werde wohl keine groen Sprnge machen, wenn es zum Tanze kommen sollte. Da der Kaiser kinderlos war, so bestimmte er schon im fnften Jahre seiner Regierung in dem Erzherzoge Ferdinand von Steiermark seinen Nachfolger. Die Bhmen er-kannten ihn auch als ihren zuknftigen König an, nachdem er den Stnden die Rechte und den Majesttsbrief besttigt hatte. Sofort aber erhoben die Jesuiten und Katholiken dreist ihr Haupt, indem sie die Evangelischen, die ungefhr 95 Prozent aller Bewohner Bhmens ausmachten, zu unterdrcken suchten. Die katholischen Statthalter, unter denen besonders Martinitz und Slawata erbitterte Gegner der Evangelischen waren, erlieen eine Reihe von Verordnungen, wodurch die Religionsfreiheit, die doch im Majesttsbriefe versprochen worden war, angetastet wurde. Man verbot das Drucken von evangelischen Schriften, entfernte alle Protestanten aus den Beamtenstellen, erklrte die Ehe der Prediger 17*
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